Deutschlandticket: Preisanpassung unvermeidlich – Bundesregierung zeigt Verständnis

  • Bundesregierung zeigt Verständnis für Anpassung der Preispolitik des Deutschlandtickets.
  • Erhöhung des Ticketpreises ab Januar 2024 angekündigt; genaue Höhe noch unklar.

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Die Bundesregierung äußert Verständnis für das Handeln der Bundesländer bei der Anpassung der Preispolitik für das Deutschlandticket. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (BMDV), Michael Theurer (FDP), erklärte gegenüber der "Rheinischen Post", dass aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen und der Tarifabschlüsse mit den Ländern eine Preisanpassung absehbar und angemessen sei. Die Tarifhoheit für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) liege bei den Bundesländern, und es sei zu begrüßen, dass diese Verantwortung nun auch öffentlich übernommen werde. Theurer betonte allerdings, dass der Schlüssel zur Finanzierung des Deutschlandtickets in der Anzahl der verkauften Abonnements sowie der Nutzung von Effizienzreserven liege. Diese Reserven wurden durch das Ticket in den Vertriebsstrukturen und bei der Anzahl der Verkehrsverbünde freigesetzt und sollten vor einer neuen Preisdebatte geprüft werden. Diesbezüglich appellierte der Staatssekretär an die Bundesländer. Die Verkehrsministerinnen und -minister der Bundesländer hatten auf einer Sonderkonferenz eine Erhöhung des monatlich 49 Euro teuren Deutschlandtickets ab Januar 2024 angekündigt. Auch wenn alle geplanten Mittel des Bundes und der Länder wie vereinbart flössen, sei eine Preisanpassung erforderlich, hieß es im Konferenzbeschluss. Das Deutschlandticket, das im Mai 2023 eingeführt wurde, ermöglicht bundesweit unbegrenzte Fahrten in Bussen und Bahnen des Regional- und Nahverkehrs und gilt als bedeutendes Instrument zur Vereinheitlichung der Tarifsituation im deutschen ÖPNV. Finanzierungsstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern bestehen jedoch seit jeher, da den Verkehrsunternehmen durch das günstigere Angebot Einnahmeausfälle entstehen, die ausgeglichen werden müssen. Um wie viel teurer das Deutschlandticket ab 2024 wird, bleibt bislang offen. Klarheit darüber will man auf einer weiteren Verkehrsministerkonferenz im Herbst schaffen, wie NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) mitteilte. Innerhalb der Regierungsfraktionen stieß die Ankündigung der Länder auf gemischte Reaktionen. FDP-Fraktionsvize Carina Konrad kritisierte, dass die ständigen Diskussionen um den Preis des Tickets von Krischer von notwendigen Reformen im Nahverkehrsbereich ablenken sollen.
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