Hongkong Aktien

Hongkongs Wachstum ist getrieben durch den Aufstieg Chinas zum Export-Weltmeister. Eulerpool hat für euch eine Liste der Aktien aus Hongkong zusammengestellt.

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Hongkong gehört zu den vier asiatischen Tigerstaaten (u.a noch Taiwan, Südkorea und Singapur). Die vier asiatischen Tigerstaaten sind die vier Länder, die seit 1970 ein phänomenales Wachstum hingelegt haben und es von den ärmsten Regionen der Welt zu den wohlhabendsten geschafft haben. Aber erst einmal zurück zum Anfang:

Hongkong ist eine ehemalige chinesische Kolonie, die von den Briten besetzt wurde. China hat Großbritannien das Land für 99 Jahre verpachtet. China hat dies nicht vergessen, sie wollten ihr Stück Land zurück. Die Bevölkerung von Hongkong wurde befragt und hat sich dagegen entschieden. Sie wollen ein eigenes Land sein. Chinesen brauchen ein Spezial-Visum und einen triftigen Grund (Beantragung dauert mehrere Wochen), wenn sie nach Hongkong für nur einen Tag „einreisen“ möchten.

China behauptet weiterhin fest, Hongkong sei ein Teil von China. Auch die chinesische Bevölkerung ist fest davon überzeugt, dass Hongkong eine Provinz von China ist. So steht es ja in den Medien. Hongkong wird also von China immer noch als „Teil des eigenen Landes” beansprucht. Aber die Regierungen von Hongkong behauptet jedoch, sie sei ein eigenes Land, was auch eher der Realität entspricht: Es gibt eigene Steuersysteme, eigene Gesetze und eine eigene Rechtslage. Diese unterschiedlichen, meist drastischen Aussagen können immer mal wieder zu Konfliktpotential inkl. politischer Debatten führen.

Hongkongs Wachstum ist getrieben durch den Aufstieg Chinas zum Export-Weltmeister. Es ist einer der größten Häfen und Warenumschlagplätze für China und Südostasien. Waren wurden anfangs ausschließlich via Hongkong verschifft. Hongkong gilt als „Tor zum Westen” bzw. „Tor zum Osten”. Als zentraler Knotenpunkt, der China und Amerika/Europa verbindet. Bis zum Jahr 2000 wurden 50 % aller China-Exporte über den Hafen von Hongkong versendet.

China hat diese Machtbündelung erkannt und seitdem eigene Häfen weiter ausgebaut, damit Hongkong an Bedeutung und Macht verliert. Seit 2019 wurden „nur” noch knapp 10 % aller China Exporte via Hongkong versendet. Hongkong ist der beste und oft einzige Weg, um Kapital von außen in China zu investieren und auch, um sein Kapital aus China wieder heraus zu bekommen. Beides ist nicht ohne weiteres möglich, auch nicht für Chinesen.

Die Regierung hat deshalb ein Gesetz verabschiedet: Jeder Chinese darf pro Jahr maximal 50.000 USD aus dem Land schaffen. Gebildete Chinesen wissen, dass alle Firmen und Immobilien dem Staat gehören. Aller Besitz nur „geliehen” ist.

Banken in Hongkong, die Chinesen dabei helfen, ihr Geld aus dem Land zu schaffen, verdienen hier exzellente Margen, die sie selbst festlegen können. Eine gewisse Monopol- und Preismachtstellung ist zu erkennen. Der Aktienmarkt in Hongkong gilt als extrem von China abhängig, die Kurse haben eine hohe Korrelation mit der wirtschaftlichen Gesundheit von China.

Viele Firmen mit Hauptsitz in China sind trotzdem in Hongkong gelistet, um Anlegern genau diese Sicherheit zu geben, obwohl sie in Hongkong keinen Umsatz erwirtschaften. Der Aktienmarkt in Hongkong gilt als sehr streng kontrolliert und reguliert, was in meinen Augen bei chinesischen Firmen sehr notwendig ist.

Eines der bekanntesten Unternehmen ist das Konglomerat Jardine Matheson mit einer Marktkapitalisierung von ca. über 21 Mrd. Euro, das Unternehmen Hutchison Whampoa sowie China Mobile Group Limited (HK).

Die HKSE (Hong Kong Stock Exchange) ist die mit Abstand am schnellsten wachsende Börse der Welt.

Öffentliche Firmen sind in Hongkong ähnlich wie in Amerika und Deutschland sehr streng reguliert, Betrug oder Fälschungen sind eine extreme Rarität. Alle Firmen werden sowohl von der Regierung als auch von unabhängigen und weltweit anerkannten Bilanzprüfern jährlich begutachtet.

Tencent, China Mobile, Ping An und sehr viele chinesische Banken sind hier gelistet. Im Gegensatz zu vielen Börsen wie z.B. in Shanghai und Shenzhen ist die Börse in Hongkong auch für ausländische Investoren zugänglich.

Anders als z.B. in Frankreich sieht es bei Unternehmen mit Sitz in Hongkong aus. Hier hat man keine Quellensteuer. Es gibt auch einige chinesische Unternehmen, die über einen Sitz auf den Bermudas oder den Cayman Inseln operieren. Diese Unternehmen erkennt man an der ISIN, die entweder mit “BM” oder “KY” beginnt. Hier beträgt die Quellensteuer ebenfalls 0 %.

Hang Seng Index Die 50 wertvollsten Aktien, die an der Hong Kong Stock Exchange (HKEX) gelistet sind. Gewichtet nach Marktkapitalisierung. Die fünf wertvollsten Aktien aus dem Hang Seng Index sind das bekannte Tencent, Alibaba, Ping An, Bank of China und die AIA Group.

Die meisten Länder Asiens haben für die Öffnungszeiten der Börsen eine andere Regelung als in New York. In Hongkong hat auf europäische Zeiten bezogen die Börse an der HKSE von 2.30 Uhr bis 9:00 Uhr geöffnet.