Nvidia: Hohe Erwartungen und wachsende Herausforderungen – AI-Marktführer im Fokus

  • Nvidia sieht sich hohen Erwartungen und wachsenden Herausforderungen gegenüber.
  • Analysten warnen vor möglicher Volatilität und Risiken bei zukünftigen Verkaufszahlen.

Eulerpool News·

Nvidia, das Schwergewicht der künstlichen Intelligenz (KI), hat ein herausragendes Jahr hinter sich, angetrieben durch die immense Popularität von OpenAI's ChatGPT seit November 2022. Die revolutionäre KI-Plattform erreichte in Rekordzeit eine Million Nutzer und löste weltweit eine Neuorientierung bezüglich KI-Anwendungen aus. Insbesondere große Sprachmodelle, die aus riesigen Datenmengen einfach verständliche Ergebnisse erzeugen, rückten in den Fokus. Die steigende Bedeutung und Nachfrage nach schnellen, energieeffizienten Geräten führte zu einem erheblichen Anstieg in IT-Budgets, insbesondere für moderne Grafikprozessoren (GPUs) – Nvidias Spezialgebiet. Dies spiegelte sich auch in den Verkaufszahlen, Gewinnen und Aktienkursen wider, die das Unternehmen zur drittgrößten Firma im S&P 500 machten. Aber trotz des eindrucksvollen Wachstums steht Nvidia vor neuen Herausforderungen. Analysten, darunter der erfahrene Hedgefonds-Manager Doug Kass, sehen die zukünftigen Wachstumschancen kritisch. Die beeindruckenden Gewinnsteigerungen der Vergangenheit führen zu höheren Erwartungen, die schwer zu übertreffen sind. In den letzten 12 Monaten stiegen Nvidias Umsätze um nahezu 200% auf 96,3 Milliarden US-Dollar, während der Nettogewinn im letzten Quartal auf 17 Milliarden US-Dollar kletterte – mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings zeigt sich eine Verlangsamung des Wachstums: im zweiten Quartal des Geschäftsjahres wuchsen die Umsätze um "nur" noch 122%, der niedrigste Anstieg seit letztem Sommer. CEO Jensen Huang prognostiziert für das dritte Quartal einen Umsatz von 32,5 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 79% gegenüber dem Vorjahr entspricht – eine beeindruckende Zahl, die jedoch viele Anleger nervös macht. Dazu kommen Sorgen über mögliche Produktionsprobleme und die tatsächliche Größe des adressierbaren Marktes. Ein weiterer Faktor ist der Kurs der Nvidia-Aktie, der etwa 10% unter seinem Höchststand vom Juni liegt, während der S&P 500 neue Allzeithochs erklimmt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Nvidia liegt derzeit bei 74, ein hoher Wert, der sich auf 43 reduziert, wenn zukünftige Gewinne berücksichtigt werden – aber auch das ist kein Schnäppchen. Kass bleibt daher vorsichtig und prognostiziert für Nvidia eine volatile Zukunft. Wesentlich für die Bewertung Nvidias ist der erfolgreiche Start der nächsten Generation von Blackwell-Chips, die schneller und energieeffizienter als die H200 sein sollen. Diese sind besonders für die großen Cloud-Anbieter wie Amazon AWS, Microsoft Azure und Google Cloud von Bedeutung. Trotz Optimismus gab es Verzögerungen: Statt bereits lieferbar, befinden sich Blackwell-Chips noch im Musterteststadium. Die Erwartungen an Blackwell sind hoch, und Nvidia geht davon aus, dass die Chips bis Jahresende signifikante Umsätze beisteuern. Falls jedoch der Start weiter verzögert wird oder die Chips nicht den erwarteten Anklang finden, könnte Nvidia schwere Zeiten bevorstehen. Abschließend warnt Kass vor einer möglichen Volatilität und der Gefahr von Kursrückgängen, sollten Nvidias zukünftige Verkaufs- und Gewinnzahlen hinter den Erwartungen zurückbleiben.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics