Starbucks' Neuer CEO Brian Niccol Setzt auf Einfachheit und Effizienz

Starbucks befindet sich unter neuer Führung: Brian Niccol, der zu Beginn des Monats als CEO übernahm, enthüllte in einem offenen Brief an Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre seine Pläne zur Umstrukturierung des schwächelnden Kaffeeriesen. Niccols Strategie zeichnet sich nicht durch revolutionäre Neuerungen aus, sondern durch ihre beachtliche Klarheit und Geradlinigkeit, die darauf abzielt, Starbucks langfristig wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Niccol skizzierte vier zentrale Bereiche, auf die sich das Unternehmen konzentrieren wird. Zunächst soll das US-Geschäft gestärkt werden. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Unterstützung der Baristas, indem sie mit den richtigen Werkzeugen ausgestattet werden, um kontinuierlich hervorragende Getränke zu servieren und diese persönlich auszuliefern. Daneben soll die Morgenspitze optimiert werden: Hochwertige Speisen und Getränke müssen rechtzeitig geliefert werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Rückbesinnung auf die Rolle Starbucks' als Gemeinschaftscafé, bei dem das Kundenerlebnis im Mittelpunkt steht. Schließlich möchte Niccol, dass das Unternehmen seine Geschichte wieder neu erzählt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, sowohl das Erlebnis für die Mitarbeiter als auch für die Kunden zu verbessern. In den letzten Jahren war dieses Erlebnis unter der vorherigen Führung ins Hintertreffen geraten, insbesondere durch unterbesetzte Filialen und überlastete Baristas, was zu längeren Wartezeiten und unzufriedenen Kunden führte. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, plant Starbucks Investitionen in Technologie und Lieferketten, um die Mitarbeiter- und Kundenerfahrung zu optimieren und das App- und Mobile-Ordering-System zu verbessern. Niccol selbst wird in den ersten hundert Tagen Zeit in Filialen und Kundensupportzentren verbringen. Obwohl nicht direkt erwähnt, dürfte es notwendig sein, zusätzliches Personal einzustellen, da Technologie allein die Probleme nicht vollständig beheben kann. Eine ausreichende Personalausstattung ist unerlässlich, um die persönliche Note, die Starbucks auszeichnet, wiederherzustellen. Nachdem die US-Probleme angegangen wurden, wird sich Niccol auf die internationalen Märkte konzentrieren, wobei China – der zweitgrößte Markt von Starbucks – Priorität hat. Hier will er die Stärken des Unternehmens nutzen und Wachstumschancen erschließen. Insgesamt hat Niccol viele der entscheidenden Punkte angesprochen, die zum Turnaround von Starbucks erforderlich sind. Angesichts seiner Erfolgsbilanz als CEO von Chipotle Mexican Grill ist zu erwarten, dass seine Pläne das US-Geschäft wiederbeleben und die Aktie davon profitieren wird. Die Wiederherstellung der Starbucks-Erfahrung und die Behebung der Probleme im Mobile Ordering sind zentrale Maßnahmen zur Wiederbelebung des angeschlagenen US-Geschäfts. China stellt zweifellos eine komplexere Herausforderung dar, aber Niccols vorrangige Aufgabe bleibt die Sanierung des US-Geschäfts. Möglicherweise könnte eine Ausgliederung des China-Geschäfts in Erwägung gezogen werden, ähnlich wie es Yum! Brands mit Yum China getan hat. Die Aktie von Starbucks hat nach der Einstellung von Niccol bereits zugelegt. Dennoch wird sie bei einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24 weiterhin unter dem durchschnittlichen Niveau der letzten Jahre gehandelt. Mit einem soliden Plan im Rücken, erscheint ein Einstieg in die Aktie auf dem momentanen Niveau vielversprechend, bevor sich positive Wendungen abzeichnen und das Wertpapier weiter zulegen könnte.