Nato-Gipfel: Ukraine hofft auf Unterstützung – Russlands Raketenangriffe entsetzen die Weltgemeinschaft

Die jüngsten russischen Raketenangriffe auf ukrainische Städte, die zahlreiche Todesopfer gefordert haben, haben erneut heftige Reaktionen der internationalen Gemeinschaft ausgelöst. Bei den Angriffen, die unter anderem eine Kinderklinik in Kiew schwer beschädigten, kamen mehr als drei Dutzend Menschen ums Leben und mehr als 140 wurden verletzt. Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, äußerte scharfe Kritik und forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj präsentierte auf der Plattform X abweichende Zahlen als die ukrainischen Behörden und sprach von insgesamt 37 Toten und 170 Verletzten. Der ukrainische Präsident forderte während eines Besuchs in Warschau, Russland zur Rechenschaft zu ziehen und Kremlchef Wladimir Putin für die Befehle zur Durchführung der Angriffe zur Verantwortung zu ziehen. Unterdessen fanden in Kiew die Bergungsarbeiten an der beschädigten Kinderklinik statt. Hunderte Anwohner unterstützten die Feuerwehrleute bei der Suche nach weiteren Opfern und beim Räumen der Trümmer. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Angriffe als „grausame Erinnerung an die Brutalität Russlands“ und betonte die Notwendigkeit, dass die Welt weiterhin fest an der Seite der Ukraine stehen müsse. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte verurteilte die Raketenangriffe und hob hervor, dass unter den Opfern auch schwerkranke Kinder seien. Schockierend sei, dass die Intensivstation des größten Kinderkrankenhauses der Ukraine schwer beschädigt und die Dialyseabteilung zerstört worden sei. Türk appellierte an alle, die Einfluss haben, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, damit diese Angriffe sofort aufhören. Neben dem Beginn des Nato-Gipfels in Washington, bei dem unter anderem über den Ausbau der Abschreckung und Verteidigung sowie über weitere Unterstützung für die Ukraine beraten werden soll, trifft sich in Moskau Kremlchef Putin mit dem indischen Regierungschef. Bei den Gesprächen soll auch die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen im Vordergrund stehen. Der ukrainische Präsident hofft, dass auf dem Gipfel Zusagen für weitere Flugabwehrsysteme gemacht werden. Im Gespräch ist unter anderem die Lieferung von bis zu sechs Patriot-Flugabwehrsystemen aus Israel, die vor der Übergabe noch in den USA überholt werden sollen. Russlands Verteidigungsministerium bestätigt Raketenangriffe, gibt jedoch an, dass die Schäden angeblich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht wurden. Putin wird mit dem indischen Regierungschef Modi über die wirtschaftlichen Beziehungen und die Invasion in der Ukraine sprechen. Indien ist ein wichtiger Abnehmer russischen Erdöls und hat intensive Handelsbeziehungen zu Russland.