Meyer Burger legt Modulproduktion in Freiberg auf Eis

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In einem beispielhaften Fall von industriellem Widerstand gegen die chinesische Übermacht im Solarsektor setzt Meyer Burger seine Modulfertigung in der deutschen Anlage Freiberg vorübergehend aus. Das Unternehmen, dessen Wurzeln in der idyllischen Schweiz liegen, ist jetzt zu diesem schwerwiegenden Schritt gezwungen, nachdem bereits zuvor Ankündigungen gemacht wurden, Einsparungen vorzunehmen. Die Mitarbeiterschaft des Werks steht vor einer unsicheren Zukunft, sollte die Politik keine entscheidenden Kurskorrekturen vornehmen. Mit einem Auslaufdatum, das bereits auf Ende April terminiert ist, befinden sich rund 500 Arbeitskräfte in der Schwebe. Meyer Burger begegnet damit der unerbittlichen Preiskonkurrenz aus dem Reich der Mitte, welche die hiesigen Produktionskosten in den Schatten stellt. Die Hoffnungen auf staatliche Intervention durch Incentivierung europäischer Solarprodukte schwanden bislang, trotz intensiver Lobbyarbeit seitens der Branche. Der Hersteller aus der Alpenrepublik hatte die Aussetzung der Tätigkeiten in Freiberg bereits vor einigen Wochen angekündigt und verortet die Ursache klar in der Notwendigkeit von Kosteneinsparungen. Nun wird das Werk, zumindest vorübergehend, seine Pforten schließen, wodurch nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch existenzielle Fragen für die Mitarbeiter aufgeworfen werden. Der Vorfall bildet ein Mosaiksteinchen in der größeren Debatte des Strukturwandels und der Wettbewerbfähigkeit europäischer Industrien gegenüber globalen Mitstreitern.
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