DAX mit Aufholjagd – Auswirkungen der USA-Politik und Unternehmensdramen im Blick

  • DAX erholt sich nach Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf.
  • Varta-Aktie bricht nach Maßnahmen zur Restrukturierung drastisch ein.

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Der deutsche Leitindex DAX konnte am Montag einen Teil seiner jüngsten Verluste ausgleichen. Ausschlaggebend waren dabei Erholungstendenzen an den US-Börsen, die durch den Rückzug des Präsidenten Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf gegenüber Donald Trump begünstigt wurden. Die Anleger jenseits des Atlantiks reagierten erleichtert auf die Entscheidung, nachdem die Chancen von Trump, nach einem Attentat vor einer Woche, wieder gestiegen schienen. Mit einer Neuaufstellung der politischen Karten zeigt sich auch der Markt positiv beeinflusst. Nachdem der DAX in der vergangenen Woche einen Verlust von drei Prozent verbucht hatte, konnte er am Montag um 1,50 Prozent auf 18.445,01 Punkte zulegen. Trotz dieser Erholung bleibt das Umfeld herausfordernd. Die 50-Tage-Linie bei 18.450 Punkten stellt derzeit einen erheblichen Widerstand dar, den es zu überwinden gilt, um weitere Kursgewinne zu sichern. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets warnt zudem davor, dass der DAX weiterhin unter Verkaufsdruck steht, was durch die saisonal schwache Sommerzeit verstärkt wird. Sören Hettler von der DZ Bank bleibt ebenfalls skeptisch, ob die Kursentwicklung tatsächlich auf Bidens Rückzug zurückzuführen ist oder lediglich eine Gegenreaktion auf die jüngsten Verluste darstellt. Auch der MDax der mittelgroßen Werte legte am Montag um 0,84 Prozent auf 25.557,87 Punkte zu. Europaweit zeichneten sich ebenfalls Erholungstendenzen ab. Auf Unternehmensebene zeigte sich hingegen ein gemischtes Bild. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der angeschlagene Batteriekonzern Varta, der aus dem SDax entfernt wurde und nun ums Überleben kämpft. Jürgen Molar von Robomarkets unterstrich die prekäre Lage, in der sich Varta befindet. Nachdem der Konzern am Sonntag Maßnahmen zur Restrukturierung gemäß StaRUG bekannt gegeben hatte, reagierten DZ Bank und Warburg Research mit drastischen Anpassungen ihrer Kursziele auf 0 Euro. Die Varta-Aktie brach daraufhin um über 70 Prozent ein. Im SDax zählte die Aktie von Takkt zu den Verlierern, die um knapp 12 Prozent fiel. Der Büromöbelhändler musste nach einem schwachen ersten Halbjahr seine Ziele für 2024 nach unten korrigieren. Auch die Lufthansa-Aktie geriet unter Druck, fiel um 0,8 Prozent, beeinträchtigt von enttäuschenden Quartalszahlen Ryanairs und einem vorsichtigen Ausblick. Der Reiseveranstalter Tui verzeichnete einen Rückgang von 4,3 Prozent und erreichte zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit März. Positiv ragte Süss Microtec heraus, deren Aktie um fast 11 Prozent zulegte. Ein wohlwollender Kommentar von Oddo BHF, der die überzeugenden Quartalszahlen des Halbleiterzulieferers lobte, trug zur Kurssteigerung bei. Die verbesserten Jahresprognosen werden als Zeichen eines nachhaltigen Wandels im Wachstum und der Rentabilität gewertet. SAP zeigte sich im DAX mit einem Plus von 1,0 Prozent. Vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen nach US-Börsenschluss erwarten Analysten eine positive Entwicklung des Softwaregiganten durch den Erfolg in der Cloud. Der Euro notierte am Nachmittag bei 1,0885 US-Dollar, leicht abgeschwächt gegenüber dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank vom Freitag. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,44 Prozent auf 2,50 Prozent, während der Bund-Future ebenfalls leicht zulegte.
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