Wissenschaftlicher Dreiklang: Nobelpreis für Wirtschaft geht an amerikanische Forscher

Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften hat in Stockholm die diesjährigen Nobelpreise für Wirtschaftswissenschaften bekannt gegeben. Die prestigeträchtige Auszeichnung 2023 wird den drei Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson verliehen. Sie alle forschen zurzeit in den USA und werden für ihre bahnbrechenden Arbeiten zum Thema der globalen Wohlstandsunterschiede gewürdigt. Die Akademie hob besonders hervor, wie die Forscher mittels ihrer Analysen der politischen und wirtschaftlichen Strukturen der Kolonialzeit die signifikante Rolle gesellschaftlicher Institutionen für die Entwicklung eines Landes verdeutlicht haben. Gesellschaftliche Systeme, die Mitbestimmung fördern, sind demnach langfristig förderlich für wirtschaftliches Wachstum. Im Gegensatz dazu bieten ausbeuterische Systeme nur vorteilhafte Bedingungen für die herrschende Klasse und verhindern einen umfassenden Fortschritt. Türkiye-stämmiger Acemoglu, anerkannterweise Teil des engeren Favoritenkreises, äußerte sich erfreut und überrascht über die Ehrung. Da er sich zur Zeit der Verkündung in Athen aufhielt, entging er der üblichen Nachtruhestörung, die die Zeitverschiebung oft mit sich bringt. Der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, lobte die Auswahl als zeitgemäß und verdienstvoll und unterstrich, wie eng Demokratie mit Wirtschaftswachstum verknüpft ist. Der Wirtschaftsnobelpreis stellt den Höhepunkt der Nobelpreisverkündungen dar. Während die anderen Kategorien, einschließlich Medizin, Physik und Friedensnobelpreis, bereits bekannt gegeben wurden, wartete die Wirtschaftsdisziplin traditionell den krönenden Abschluss ab. Der Preis, seit den 1960er Jahren von der schwedischen Zentralbank gestiftet, wird wie die anderen Nobelpreise am 10. Dezember verliehen.