Kursschwankungen an den US-Börsen nach Rekordjagd

  • US-Börsen erleben leichte Abkühlung nach Rekordjagd.
  • Nike-Aktien brechen um 20% nach schwachen Quartalszahlen ein.

© EULERPOOL NEWS·

Die amerikanischen Börsen erlebten am Freitag eine leichte Abkühlung nach einer Phase neuer Höchststände. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem knappen Minus von 0,12 Prozent bei 39.118,86 Punkten. Im Wochenverlauf bedeutet dies eine ähnliche Abschwächung, während die Monatsbilanz dennoch einen Zuwachs von einem Prozent ausweist. Seit Jahresbeginn ist der Index um fast 4 Prozent gestiegen. Auch der marktbreitere S&P 500 musste am Freitag Federn lassen und ging mit einem Verlust von 0,41 Prozent auf 5.460,48 Punkte aus dem Handel, nachdem er zuvor noch ein Rekordhoch markiert hatte. Der JPMorgan-Experte Marko Kolanovic zeigt sich hinsichtlich dieses Index jedoch skeptisch und prognostiziert einen Rückgang von etwa 20 Prozent bis Jahresende. Ursächlich für diese pessimistische Einschätzung seien unter anderem eine schwächelnde Konjunktur und rückläufige Gewinnprognosen. Die Technologie-Indizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite, die zunächst die Marken von 20.000 bzw. 18.000 Punkten überschritten hatten, gerieten ebenfalls unter Druck. Der Nasdaq 100 schloss mit einem Minus von 0,54 Prozent bei 19.682,87 Punkten. Zu Handelsbeginn hatten noch positive Konjunkturdaten und beruhigende Inflationsnachrichten für Optimismus gesorgt. Auch das erste TV-Duell zwischen Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump wurde anfangs positiv bewertet. Allerdings führten anschließende Diskussionen um eine mögliche Kandidatenänderung bei den Demokraten und die bevorstehenden Wahlen in Frankreich zu Unsicherheit und Zurückhaltung am Markt. Die Aussicht auf einen möglichen Trump-Sieg veranlasste Anleger, ihre Portfolios umzuschichten. Aktien von Gefängnisbetreibern, Kreditkartenunternehmen und Krankenversicherungen stiegen, während Titel aus den Bereichen Alternative Energie und Cannabis nachgaben. Die verbesserte Stimmung der Verbraucher und ein erwartungsgemäß ausgefallener Preisindex PCE für Mai wurden als positiv gewertet. Seema Shah von Principal Asset Management betonte jedoch, dass eine weitere Verlangsamung der Inflation und eine Abschwächung des Arbeitsmarktes notwendig seien, um eine erste Zinssenkung der Fed im September zu ermöglichen. Im Fokus stand auch Nike. Schwache Quartalszahlen und ein enttäuschender Ausblick ließen die Aktien des Sportwarenherstellers um knapp 20 Prozent einbrechen, ein Verlust, der zuletzt 2001 in ähnlicher Höhe verzeichnet wurde. Auch andere Unternehmen der Branche konnten sich diesem Trend nicht entziehen. Dagegen erlebten Infinera-Aktien einen Höhenflug von etwa 16 Prozent auf über 6 Dollar, ausgelöst durch ein Übernahmeangebot von Nokia. Der finnische Netzwerkausrüster bietet den Aktionären von Infinera 6,65 Dollar pro Aktie in bar oder knapp zwei Nokia-Aktien. Mindestens 70 Prozent des Kaufpreises sollen in bar bezahlt werden, ein Angebot, das Janardan Menon von Jefferies als angemessen und strategisch sinnvoll bewertet. Am Devisenmarkt kostete der Euro zuletzt 1,0701 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0705 Dollar fest. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen infolge eines Rückgangs der Anleihekurse auf 4,39 Prozent.

Get the best financial data for your company

Eulerpool is the worlds leading news agency with more than 6.000 news / day. Our financial news service combines thousands of global sources with access to news you also see on Reuters, Bloomberg and FactSet combined — and financial markets data & insight that you can’t get from anywhere else.