Chinas Finanzministerium enttäuscht die Erwartungen der Investoren

  • Der chinesische Finanzminister enttäuschte die Erwartungen an umfassende fiskalische Stimuli.
  • Investoren bleiben skeptisch angesichts fehlender klarer Maßnahmen zur Unterstützung der Märkte.

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Am Wochenende sorgte der lang erwartete Auftritt des chinesischen Finanzministeriums nicht für den erhofften Rückenwind bei den Aktienmärkten. Finanzminister Lan Fo'an versprach zwar Unterstützung für den angeschlagenen Immobiliensektor und deutete auf eine mögliche Erhöhung der Staatsverschuldung hin, doch blieb die Ankündigung eines konkreten fiskalischen Stimulus aus. Investoren hatten auf umfassende Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums gehofft, blieben jedoch enttäuscht zurück. Shen Meng von der Investmentbank Chanson & Co. kommentierte die Situation nüchtern: Der Unterschied zwischen den Erwartungen und den tatsächlichen Ankündigungen sei beträchtlich, was die ohnehin gedämpfte Stimmung bei den Investoren weiter belasten dürfte. Die Geduld am Markt schwindet, insbesondere nachdem die von den chinesischen Behörden Ende September initiierten Maßnahmen lediglich kurzfristige Kursgewinne bescherten. Die Rahmenbedingungen für den Aktienmarkt bleiben angespannt, da das Fehlen klarer Impulse die Märkte in einem Kreislauf aus Gewinnen und Verlusten gefangen hält. Am Freitag verzeichnete der CSI 300 Index seinen größten wöchentlichen Verlust seit Ende Juli, was Befürchtungen weckt, dass die Rally erneut ins Stocken gerät. Obwohl lokale Regierungen Anleihen zur Umwandlung leerstehender Immobilien in Sozialwohnungen emittieren dürfen, blieb eine genaue Summe künftiger fiskalischer Maßnahmen unklar. Britney Lam von Magellan Investments Holdings kommentierte, dass der Spielraum für weitere fiskalische Stimuli nach wie vor vorhanden sei, aber kurzfristig weitere Gewinnmitnahmen wahrscheinlich sind. Die am Sonntag veröffentlichten Inflationsdaten unterstrichen erneut die Dringlichkeit zusätzlicher Unterstützung – Verbraucherpreise stiegen weniger als erwartet, während Erzeugerpreise weiter fielen. Obwohl der CSI 300 Index letzte Woche um 3,3 % nachgab, liegt er immer noch 21 % über dem Stand vom 23. September, dem Tag vor der Ankündigung umfassender Maßnahmen durch die chinesische Zentralbank. Der Hang Seng China Enterprises Index verlor in der Vorwoche 6,6 %, nachdem er zuvor um über 30 % gestiegen war. Während einige Marktakteure wie Goldman Sachs und BlackRock optimistisch gestimmt sind, warnen andere vor überzogenen Bewertungen. Der Blick der Investoren richtet sich nun auf das nächste große politische Treffen der Kommunistischen Partei, bei dem weitere fiskalische Details erwartet werden. Der Markt bleibt jedoch skeptisch, ob die Banken auf weitere Ankündigungen positiv reagieren werden.
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