Bidens Wahlkampfauftakt: Optimismus trotz wachsender Skepsis

US-Präsident Joe Biden zeigt sich unbeeindruckt von den zunehmenden Zweifel an seiner körperlichen Eignung für eine zweite Amtszeit und bestreitet seine Wahlkampfauftritte im Bundesstaat Pennsylvania mit ungebrochenem Optimismus. In einer überwiegend von Afroamerikanern besuchten Kirche in Philadelphia erklärte Biden: "Ich war ehrlich gesagt noch nie optimistischer, was die Zukunft Amerikas betrifft. Wenn wir zusammenhalten. Das meine ich ernst." Die Gemeinde empfing Biden mit begeistertem Applaus, und seine kraftvoll vorgetragene Rede beeindruckte die Anwesenden. Biden hielt sich weitgehend an sein Manuskript und schloss seine Ansprache mit dem Hinweis, dass er in der kommenden Woche den Nato-Gipfel in Washington ausrichten wird. „Die Welt schaut auf uns. Kein Witz, die Welt schaut auf Amerika - nicht, um ihre Last zu tragen, sondern um ihre Hoffnungen zu leiten", betonte er. Seit dem misslungenen TV-Duell gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump vor gut einer Woche stehen Bidens öffentliche Auftritte unter intensiver Beobachtung. Innerhalb seiner Partei wächst die Skepsis, ob er der geeignete Kandidat für die Demokraten bleibt. Ein TV-Interview am Freitag verstärkte zum Teil diese Zweifel. Biden äußerte dabei, nur Gott könne ihn zum Rückzug bewegen. Vor der anstehenden Sitzungswoche im Kongress wollen sich heute die demokratischen Abgeordneten aus dem Repräsentantenhaus beraten, morgen dann die Senatorinnen und Senatoren, um Strategien für den Wahlkampf und Bidens Kandidatur zu diskutieren.