Economics

Enttäuschung bei Brauereien: Fußball-EM bringt nicht erhofften Absatzschub

Brauereien enttäuscht: EM-Geschäfte schwach – Vergleich zur Heim-WM 2006 ernüchternd für Bier- und Fußballfans.

Eulerpool News 15. Juli 2024, 19:34

Die Fußball-Europameisterschaft hat den deutschen Brauereien nicht den erhofften Absatzschub gebracht. Nach Einschätzung der Großbrauerei Veltins lagen die Gründe dafür vor allem im verregneten Wetter und einer allgemeinen Konsumzurückhaltung. Im Juni wurde in Deutschland schätzungsweise nur acht Millionen Hektoliter Bier abgesetzt, was sogar weniger als im Vorjahresmonat ist.

„Der Fußball-EM-Effekt ist für die Brauereien gefloppt“, erklärte ein Sprecher von Veltins. Zwar sei in einigen Städten in Gaststätten mehr Bier getrunken worden, doch dies seien nur lokale Effekte geblieben.

Ein Vergleich mit der Heim-WM 2006 fällt besonders ernüchternd aus: Damals lag der Bierabsatz im Juni bei etwa elf Millionen Hektolitern, drei Millionen mehr als im Juni dieses Jahres. Die Brauereien verkaufen in Deutschland rund ein Sechstel ihres Biers an die Gastronomie, der Großteil des Geschäfts wird jedoch über den Handel abgewickelt. In Supermärkten und Getränkemärkten hielten sich die Verbraucher laut Veltins jedoch zurück.

Das Veltins-Management stützt seine Markteinschätzung auf Daten einer Logistikfirma, an der die Brauerei beteiligt ist und die Supermärkte mit Bier verschiedener Hersteller beliefert. Hinzu kommen weitere Marktdaten und Schätzungen. „Die Menschen haben sich im bisherigen Turnierverlauf nicht im großen Stil zum ‚Rudelgucken‘ getroffen, sondern eher allein zu Hause Fußball geschaut und dabei vergleichsweise wenig Bier getrunken“, so Veltins.

Dennoch konnte Veltins im ersten Halbjahr 2024 (Januar bis Juni) einen leichten Absatzanstieg verzeichnen. Das Familienunternehmen verkaufte gut vier Prozent mehr Bier als im Vorjahreszeitraum, was einem Gesamtausstoß von rund 1,7 Millionen Hektolitern entspricht. Im Juni musste jedoch auch Veltins ein Absatzminus hinnehmen.

Die Brauerei, die 721 Mitarbeiter beschäftigt, hat ihr Stammwerk in Meschede-Grevenstein im Hochsauerlandkreis. Zu den großen deutschen Konkurrenten gehören die Oetker-Tochter Radeberger sowie Oettinger, Bitburger und Warsteiner.

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