Vertrauensverlust bei Compugroup: Aktie stürzt nach Prognoserevision ab

Die Aktie der Compugroup Medical hat infolge nach unten korrigierter Prognosen am Dienstag einen dramatischen Kurssturz erfahren. Der Kurs des Softwareunternehmens für die Gesundheitsbranche fiel bis zum Handelsschluss um rund ein Drittel auf 16,20 Euro und markierte damit das niedrigste Niveau seit Sommer 2013. Seit Jahresbeginn summiert sich der Verlust auf mehr als 57 Prozent. Damit notiert die Aktie hinter SMA Solar als das bisher schwächste Papier im SDax, der 70 Werte umfassenden Nebenwerteindex. Analyst Fabian Piasta von Jefferies zeigte sich in einer ersten Einschätzung von den vorläufigen Quartalszahlen enttäuscht. Er betonte, dass Compugroup trotz des noch jungen Jahres seine Prognosen revidiert habe. Grund hierfür seien eine schwächere Nachfrage, verzögerte Projektumsetzungen und gestiegene Investitionskosten in Künstliche Intelligenz (KI) und die Gesamtplattform. Am Nachmittag überraschte Compugroup mit einer Mitteilung der Eckzahlen für das zweite Jahresviertel. Das Unternehmen informierte dabei, dass die Umsätze im Jahr 2024 bestenfalls das Vorjahresniveau erreichen werden. Ursprünglich war ein Wachstum von 4 bis 6 Prozent prognostiziert worden. Ebenso wurde die operative Ergebnisprognose (Ebitda) für 2024 nach unten korrigiert, von ursprünglich 270 bis 310 Millionen Euro auf nunmehr 220 bis 250 Millionen Euro. Ein Marktbeobachter zeigte sich alarmiert und prophezeite einen weiteren Vertrauensverlust bei den Anlegern. Er erinnerte daran, dass Compugroup bereits im Februar enttäuschende Quartalsergebnisse vorgelegt hatte. Diese hatten den Aktienkurs von fast 41 Euro Anfang Februar auf unter 33 Euro gedrückt. Seitdem ging es, wenn auch in kleinen Schritten, immer weiter bergab.