Unilever zieht sich aus Russland zurück: Klares Signal an den Kreml

  • Unilever verkauft russische Vermögenswerte an Alexey Sagal.
  • Kritik an Geschäften in Russland und Rückzug von westlichen Unternehmen.

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Der Konsumgüterriese Unilever hat seine russischen Vermögenswerte für 520 Millionen Euro an den als 'Haarspray-König' bekannten Unternehmer Alexey Sagal verkauft. Damit endet ein kontroverses Kapitel für das in London notierte Unternehmen, dem von Aktivisten vorgeworfen wurde, durch sein Verbleiben in Russland den Krieg zu unterstützen. Unilever, bekannt für Marken wie Marmite, Dove und Hellmann's, gab am Donnerstag den Verkauf an die Arnest Group bekannt, den führenden Hersteller von Parfüm, Kosmetik und Haushaltsartikeln in Russland. Der Unternehmer Alexey Sagal, der von westlichen Firmenabgängen in Russland profitierte, erwarb zuvor unter anderem Heinekens russische Tochterfirma sowie Vermögenswerte von Oriflame und der Ball Group. Diese Akquisitionen ermöglichten es ihm, sein Unternehmen erheblich zu erweitern, unterstützt durch gesetzliche Regelungen, die den Verkauf westlicher Vermögenswerte zu erheblichen Rabatten an russische Käufer vorschreiben. Seit der Invasion der Ukraine durch Russland hat Sagal sich zu einem der prominentesten Geschäftsleute des Landes entwickelt. Für seinen Beitrag zur russischen Wirtschaft wurde er mit einer Staatsmedaille ausgezeichnet. Seine Übernahmen konzentrieren sich strategisch auf langfristiges Wachstum in den Bereichen Lebensmittel, Alkohol und Eiscreme. Der Verkauf umfasst alle vier russischen Fabriken von Unilever und das Geschäftsgebiet in Belarus. Trotz der Nichtveröffentlichung der Verkaufsbedingungen durch Unilever, berichtet die Financial Times von einer Kaufsumme von 520 Millionen Euro. Die Entscheidung wurde nach massiver Kritik getroffen, auch im Hinblick auf Vorwürfe, Unilever würde durch seine Geschäfte in Russland indirekt die Kriegsführung finanzieren. Der Rückzug wird von Organisationen wie der Kampagnengruppe B4Ukraine begrüßt, die auf die Bedeutung der Eindämmung der Kreml-Kriegskassen hinweisen. Nach fast 1.000 Tagen Widerstand der Ukraine sehen Aktivisten nun 'keine Ausreden' mehr für andere große Lebensmittel- und Getränkeunternehmen, ihre Geschäfte in Russland fortzuführen. Die Lage für westliche Unternehmen in Russland bleibt angespannt, da sie gleichzeitig mit dem öffentlichen Druck, sich zurückzuziehen, und der Gefahr staatlicher Enteignung kämpfen, nachdem neue Gesetze zum Umgang mit den Sanktionen Verfügungsgewalt über westliche Vermögenswerte verleihen. Ein Sprecher von Unilever betonte, dass die Vorbereitung der russischen Geschäftseinheiten für den Verkauf eine komplexe Aufgabe darstellte, die unter anderem die Trennung und Migration von IT-Plattformen und Lieferketten umfasste.
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