Porsche plant Übernahme der Batteriesparte von Varta

  • Porsche plant den Kauf der Batteriesparte von Varta.
  • Potenzielle Übernahme könnte Varta finanzielle Entlastung bringen.

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Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung plant die Porsche AG, der Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns, den Kauf des Geschäftsbereichs für Elektroautobatterien der angeschlagenen Varta AG. Der Batteriekonzern bestätigte, dass bereits eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet wurde und detaillierte Verhandlungen über ein Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive laufen. Ziel ist es, zunächst die Tochtergesellschaft auszugliedern und dann durch eine Kapitalerhöhung an Porsche zu beteiligen. Finanzielle Details wurden bislang nicht bekannt gegeben. Varta betont, dass das Zustandekommen des Deals von einer eingehenden Prüfung der Finanzen durch Porsche und weiteren Faktoren abhänge. Trotzdem reagierten die Anleger positiv, was sich in einem Kursanstieg der Varta-Aktien um bis zu 32 Prozent widerspiegelte. Auch die Porsche-Vorzugsaktien legten leicht zu. Für die Varta-Aktionäre sind die aktuellen Kursgewinne allerdings nur ein schwacher Trost. Nachdem die Aktie Anfang 2021 ein Rekordhoch von über 181 Euro erreichte, verlor sie kontinuierlich an Wert. Ein Hackerangriff und die daraus resultierende Verzögerung bei der Vorlage des geprüften Jahresfinanzberichts setzten dem Unternehmen zusätzlich zu. Im Mai 2023 folgte der Ausschluss aus dem Kleinwerteindex SDax. Wesentlich schwerer wiegen jedoch die operativen Herausforderungen. Varta leidet unter einem nachlassenden Geschäft mit Lithium-Ionen-Knopfzellen und einem schleppenden Absatz von Wallboxen zur Stromspeicherung. Derzeit wird das Sanierungsgutachten des Unternehmens aktualisiert, um mögliche Umstrukturierungsmaßnahmen zu identifizieren. Die potenzielle Übernahme durch Porsche könnte Varta wichtige finanzielle Luft verschaffen. Die V4Drive-Zelle, die im kommenden Jahr in Serienproduktion gehen soll, benötige laut Analysten Investitionen im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Diese Finanzmittel kann Varta aufgrund der angespannten Lage derzeit nicht aufbringen. Eine erfolgreiche Transaktion würde nicht nur Geld in die Kassen spülen, sondern auch Varta’s Zukunftsperspektiven deutlich verbessern. Porsche plant parallel den Aufbau einer eigenen Batteriezellproduktion. Es sind Kapazitäten von 10 bis 20 Gigawattstunden jährlich geplant, was etwa 200.000 Elektrofahrzeugen entsprechen würde. Investitionen von 2 bis 3 Milliarden Euro sind hierfür notwendig. Eine mögliche Kooperation mit PowerCo, der Batteriefirma der Volkswagen-Muttergesellschaft, steht ebenfalls im Raum.

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