Nike: Konjunkturelle Unsicherheit und Umsatzeinbrüche belasten Aktienkurs massiv

  • Nike prognostiziert einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich.
  • Der Aktienkurs von Nike brach um fast 17 Prozent ein.

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Der US-Sportartikelhersteller Nike steht vor einem herausfordernden Geschäftsjahr. Trotz der Hoffnung auf ein Umsatzplus wurden die Erwartungen nun enttäuscht. Das Unternehmen prognostiziert für das neue Geschäftsjahr, das bis Ende Mai andauert, einen Rückgang der Erlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich. Besonders drastisch wirkt sich das im ersten Halbjahr aus: Hier könnte der Umsatz um bis zu zehn Prozent fallen. Diese Aussicht verunsicherte die Märkte massiv. Im frühen US-Handel am Freitag brach der Aktienkurs von Nike um fast 17 Prozent auf 78,40 US-Dollar ein und erreichte damit den tiefsten Stand seit April 2020. Die Analysten von RBC und Goldman Sachs reagierten entsprechend kritisch: Die neuen Prognosen seien enttäuschend und deutlich schlechter als erwartet. Zudem strichen die US-Banken JPMorgan und Morgan Stanley ihre bislang positiven Empfehlungen für die Nike-Aktie. Auch in den vergangenen Quartalen hatte Nike bereits mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Finanzchef Matthew Friend führt dies auf Anpassungen im Produktangebot und weniger Werbe-Aktionen zurück. Zudem wachse das Onlinegeschäft langsamer, und konjunkturelle Risiken, etwa im wichtigen Wachstumsmarkt China, trübten die Aussichten weiter. Dennoch konnte Nike im vierten Geschäftsquartal einen Gewinnsprung von 45 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar verzeichnen, was auf Kosteneinsparungen und geringere Steueraufwendungen zurückzuführen ist. Trotz dieser positiven Nachricht bleibt der generelle Umsatzrückgang ein Problem. Analysten hatten hier mehr erwartet. Um der schwächeren Erlösentwicklung entgegenzuwirken, hatte Nike bereits ein Sparprogramm initiiert und die Dividende erhöht. Die Schwäche von Nike wirkt sich auch auf deutsche Konkurrenten aus. Die Aktien von Puma verloren im MDax zuletzt gut 3 Prozent, während Adidas-Papiere mit einem leichten Abschlag von 0,4 Prozent vergleichsweise stabil blieben. Analysten sehen allerdings Unterschiede in den Problemursachen der verschiedenen Unternehmen. Warburg-Experte Jörg Frey betont, dass Adidas weiterhin schneller wachsen dürfte als Nike. UBS-Analystin Zuzanna Pusz erwartet zudem, dass die anstehenden Quartalszahlen Zweifel an der Trendwende bei Adidas zerstreuen könnten.
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