Epoche des Wandels im Immobilienmarkt: HomeServices beendet langjährige Rechtsstreitigkeiten

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HomeServices of America, der führende Wohnimmobilienmakler in den USA und Teil von Warren Buffetts Berkshire Hathaway Energy, lässt aufhorchen: Das Unternehmen hat zugestimmt, zur Beilegung einer Serie von Sammelklagen beizutragen. Es geht um eine Summe von 250 Millionen US-Dollar – ein erheblicher Anteil an den wachsenden Schadensersatzforderungen, die von Hausverkäufern eingeklagt wurden. Diese warfen verschiedenen Maklerfirmen und der National Association of Realtors (NAR) vor, überhöhte Vermittlungsprovisionen verlangt zu haben. Diese Entwicklung folgt einer Vereinbarung der NAR vom 15. März, in der sie sich bereit erklärte, die Vorwürfe wettbewerbswidrigen Verhaltens und der Preisabsprachen außergerichtlich zu regeln. Ein Bundesrichter gab der Einigung am Dienstag seine vorläufige Zustimmung. NAR wird nun entsprechend 418 Millionen US-Dollar an Schadensersatz leisten und zudem seine Regeln zu Maklerprovisionen und den internen Datenbanken, in denen Immobilienangebote gelistet sind, grundlegend verändern. Obwohl die NAR stets eine Verschwörung hinsichtlich der Provisionen von sich weist und die Behauptungen der Kläger als grundlos erachtet, ist dieser Schritt ein Signal für einen möglichen Paradigmenwechsel im Markt. Analysten prognostizieren, dass diese Vereinbarung den Wettbewerb bei den Immobilienprovisionen ankurbeln und damit die Gebühren, die Verbraucher beim Hausverkauf tragen müssen, sinken lassen könnte. Im Weiteren wird erwartet, dass sich dies letztlich dämpfend auf die Immobilienpreise auswirken dürfte. Seit über einem Jahrhundert hat die NAR einen festen Platz im Immobilienmarkt inne. Eine Entscheidung eines Geschworenengerichts in Missouri vom Oktober, bei der sich Hausverkäufer über überhöhte Maklerentgelte beklagten, verstärkte jedoch den Druck auf die Organisation, Ansprüchen nachzukommen. Das Urteil umfasste Schadensersatzforderungen von mindestens 1,8 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich sind zahlreiche ähnliche Klagen aus verschiedenen Teilen des Landes gegen die NAR anhängig. Darüber hinaus waren auch Anywhere Real Estate, RE/MAX und Keller Williams Gegenstand von Klagen und haben eigene Vergleiche im Gesamtwert von 208,5 Millionen US-Dollar erzielt, bevor das Abkommen mit NAR geschlossen wurde. Weitere, nicht öffentlich gemachte Vereinbarungen sollen zwischen den Klägern und einer Anzahl weiterer Maklerfirmen bestehen. Michael Ketchmark, Anwalt der Kläger, begrüßte das Abkommen und bestätigte seine Absicht, die rechtlichen Ansprüche gegen den Mutterkonzern von HomeServices, Berkshire Hathaway Energy, weiterzuverfolgen. HomeServices, der bisher hartnäckigste Gegner im Rechtsstreit, zeigte Bereitschaft, mit ihrer Zustimmung den langwierigen Appellations- und Prozessrisiken ein Ende zu setzen. Chris Kelly, der Geschäftsführer des Unternehmens, betonte, man werde sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren und die insgesamt fast 70.000 Agenten schützen. Die Einigung muss noch gerichtlich bestätigt werden und bedeutet nicht das Ende der Auseinandersetzungen für Buffett im Immobilienbereich. Berkshire Hathaway Energy ist noch immer in einer umfassenderen Klage verwickelt, die dem Unternehmen unlautere Geschäftspraktiken vorwirft. Diese besagt, Kunden seien durch die Verbindung zum Namen Buffett angelockt worden und um bis zu 4,2 Milliarden US-Dollar betrogen worden. Dieser Monat sieht zudem eine neue Herausforderung für die NAR: Ein Berufungsgericht hat entschieden, dass das Justizministerium seine kartellrechtliche Untersuchung der Organisation wieder aufnehmen darf, was eine intensive Prüfung der Maklervergütungsregeln der NAR zur Folge haben könnte. Mit dieser Entwicklung zeichnet sich eine mögliche Neuausrichtung der öffentlichen Meinung zu Immobilienprovisionen ab, welche auf Dauer Verbraucherfreundlichkeit verspricht.

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