Industrieproduktion erlebt größten Einbruch seit 2020

3.10.2023, 11:00

Eine sonst häufig zu beobachtende Folge der rückläufigen Produktion bleibt aber bislang aus, eine große Entlassungswelle

Eulerpool News 3. Okt. 2023, 11:00

Eine Umfrage von S&P Global hat ergeben, dass die deutsche Industrie im September die Produktion so stark gedrosselt hat wie seit Mai 2020 nicht mehr, als die Corona-Pandemie das Land belastete.

Der Rückgang wurde hauptsächlich dem sinkenden Neugeschäft zugeschrieben. Dennoch liegt der Einkaufsmanagerindex für die Industrie, der neben der Produktion auch Auftragseingang, Beschäftigung, Lieferzeiten und Vormaterialbestände berücksichtigt, mit 39,6 Punkten noch immer unter der Wachstumsmarke von 50 Zählern.

Es gibt aber Anzeichen dafür, dass die deutsche Industrie die Talsohle erreicht hat.

Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert, erklärt: "Die Auftragseingänge und das Exportgeschäft sind zwar noch immer rückläufig, aber der Rückgang hat sich verlangsamt." Dies könnte darauf hindeuten, dass die schlimmsten Auswirkungen der schwachen Produktion abklingen.

Im Gegensatz dazu bleibt die Beschäftigung in der deutschen Industrie bislang relativ stabil. De la Rubia erklärt, dass "die Unternehmen versuchen, einen Stellenabbau im großen Stil zu vermeiden. Die demografischen Faktoren und der Arbeitskräftemangel sind heutzutage offensichtliche Gründe dafür, dass wir nicht die hohen Arbeitsplatzverluste vergangener Zeiten erleben."

Viele Ökonomen gehen davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal2021 gesunken ist. Dies wäre das zweite Quartal in Folge und würde das Land offiziell in eine Rezession stürzen. Doch es gibt Hoffnung, dass sich die Situation bald wieder verbessert.

Die deutsche Wirtschaft ist bekannt für ihre Robustheit und hat schon in der Vergangenheit wirtschaftliche Herausforderungen erfolgreich gemeistert.

Experten vermuten, dass die deutsche Wirtschaft ab 2024 wieder wachsen wird. Allerdings wird sie sich vermutlich erst im Jahr 2025 vollständig von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, als auch der Rezession erholen. Bis dahin bleibt sie jedoch aufgrund ihrer starken Struktur und ihrer langfristigen Wachstumsaussichten ein attraktives Ziel für Investoren.

Insgesamt zeigt die aktuelle Umfrage, dass die deutsche Industrie zwar vor Herausforderungen steht, aber immer noch widerstandsfähig ist. Daneben wird auch das hier bestehende politische Umfeld positiv bewertet.

Die deutsche Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die hohen Infrastrukturinvestitionen der Vergangenheit fortzusetzen. Investoren können sich somit weiterhin auf eine stabile und zukunftsfähige Wirtschaft stützen, die auch in schwierigen Zeiten wie diesen ihre Stärke unter Beweis stellt.

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