Der Milliardär und CEO Elon Musk steht erneut im Zentrum schwerwiegender Vorwürfe bezüglich unangemessenen Verhaltens gegenüber Mitarbeiterinnen seines Unternehmens SpaceX. Mehrere Frauen berichten von sexuellen Übergriffen und unangemessenem Verhalten des Gründers und CEOs.
Ein ehemaliger SpaceX-Praktikantin zufolge begann Musk im Jahr 2017, ihr wiederholt Nachrichten zu schicken und lud sie oft zu sich nach Hause ein, nachdem sie eine Vollzeitstelle im Unternehmen angetreten hatte. Diese Frau, die Musk bereits während eines Praktikums bei SpaceX kennengelernt hatte, berichtete Freunden, dass sie sich während ihrer Beschäftigung bei SpaceX zunehmend unwohl fühlte, was schließlich dazu führte, dass sie das Unternehmen 2019 verließ.
Weitere Berichte werfen Musk vor, dass er sich gegenüber anderen weiblichen Mitarbeiterinnen unangemessen verhalten hat. Eine ehemalige Flugbegleiterin von SpaceX behauptet, Musk habe sich 2016 vor ihr entblößt und ihr im Gegenzug für sexuelle Handlungen ein Pferd angeboten. Eine andere Frau behauptet, Musk habe sie mehrfach gefragt, ob sie seine Kinder haben wolle.
Diese Vorwürfe werfen ein beunruhigendes Licht auf die Unternehmenskultur bei SpaceX. Ehemalige Führungskräfte und Mitarbeiter, die 2022 wegen Beschwerden bei der National Labor Relations Board (NLRB) entlassen wurden, berichten von einer Kultur, in der die Regeln des Unternehmens nicht auf Musk angewendet werden und er sich straflos verhalten könne. "Elon ist SpaceX, und SpaceX ist Elon", zitierte ein ehemaliger Ingenieur einen leitenden Angestellten.
Derzeit ist Musk auch Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen über seine Beziehung zu Microsoft und OpenAI. Erst kürzlich zog er eine Klage gegen OpenAI und seinen CEO Sam Altman zurück, in der er eine Verletzung von Vertrags- und Treuepflichten geltend gemacht hatte.
Trotz dieser Anschuldigungen verteidigt SpaceX-Präsidentin und COO Gwynne Shotwell die Unternehmenskultur. Sie nannte die Berichte der Medien "unwahr" und "verzerrt" und betonte, dass SpaceX alle Beschwerden gründlich untersuche und geeignete Maßnahmen ergreife.
Musk selbst hat auf Anfragen zu diesen Vorwürfen nicht reagiert. Dennoch haben frühere Berichte über sein Verhalten, einschließlich des Gebrauchs illegaler Drogen, bei einigen Führungskräften und Vorstandsmitgliedern von SpaceX und Tesla Besorgnis ausgelöst.
Diese Enthüllungen stammen aus Gesprächen mit mehr als vier Dutzend Personen, darunter ehemalige Mitarbeiter, Bekannte von Musk und deren Familien sowie aus der Prüfung von E-Mails, Textnachrichten und anderen Dokumenten.
Die zunehmende Aufmerksamkeit für das Verhalten von Führungskräften am Arbeitsplatz seit der MeToo-Ära hat auch bei SpaceX zu einer verstärkten Prüfung geführt. Musk, der das Unternehmen 2015 mitbegründete und seither eine zentrale Rolle spielt, sieht sich nun mit wachsender Kritik an seinem Führungsstil und seinen persönlichen Verhaltensweisen konfrontiert.
