Pharma

BioNTech meldet hohen Verlust und setzt auf Zukunftsinvestitionen

BioNTech verzeichnet im zweiten Quartal 2024 einen erheblichen Verlust, investiert jedoch stark in die Zukunft, insbesondere in die Onkologie und Präparate gegen Infektionskrankheiten.

Eulerpool News 6. Aug. 2024, 19:09

Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech hat am Montag vor US-Börsenstart seine Quartalszahlen bekannt gegeben und dabei einen erheblichen Verlust gemeldet. Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen ein Defizit von 807,8 Millionen Euro, was mehr als viermal so hoch ist wie der Verlust von 190,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2024 summierte sich der Nettoverlust auf 1,12 Milliarden Euro, während im Vorjahreshalbjahr noch ein Gewinn von 311,8 Millionen Euro erzielt wurde.

“Wir machen Fortschritte hin zu unserem Ziel, ein Unternehmen mit zugelassenen Medikamenten gegen Krebs und Infektionskrankheiten zu werden”, sagte Unternehmenschef und Mitbegründer Ugur Sahin. Allein im zweiten Quartal investierte BioNTech nach eigenen Angaben 525,6 Millionen Euro in “nicht-Covid-19-bezogene Aktivitäten”, was rund 90 Prozent aller Forschungs- und Entwicklungskosten ausmacht. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Onkologie und der Entwicklung von Präparaten gegen Infektionskrankheiten.

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet das Unternehmen trotz eines Umsatzrückgangs im zweiten Quartal, der auf schrumpfende Einnahmen aus dem Covid-19-Impfstoffgeschäft zurückzuführen ist, weiterhin mit einem Gesamtumsatz von 2,5 bis 3,1 Milliarden Euro. Das Gros der Erlöse wird im vierten Quartal erwartet. Im zweiten Quartal beliefen sich die Erlöse auf 128,7 Millionen Euro, nach 167,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

BioNTech hat mit der Markteinführung eines angepassten Covid-19-Impfstoffs für die Impfsaison 2024/25 begonnen. Zulassungen gibt es bereits für die EU und Großbritannien, und weltweit laufen Zulassungsanträge in mehr als 40 Ländern. In den USA rechnet BioNTech mit einer Zulassung bis Mitte September, wie Sahin erklärte.

Finanzvorstand Jens Holstein erklärte, dass BioNTech im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2024 den Fokus auf die langfristige Wachstumsstrategie legen werde. Dies umfasst den Fortgang laufender klinischer Studien zu mehreren Krebsarten sowie zu kombinierten Impfstoffen, wie einem gegen Covid-19 und Influenza, und den Ausbau von Produktionskapazitäten für mRNA am Stammsitz in Mainz sowie in Marburg.

An der NASDAQ zeigte sich die BioNTech-Aktie nach der Bilanzvorlage zeitweise 4,04 Prozent im Minus bei 78,70 US-Dollar.

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