Windenergie auf See: Deutschland nimmt Kurs auf saubere Energiezukunft

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Die deutsche Regierung steuert auf eine grüne Zukunft zu und plant, bis zu einem Viertel der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in Nord- und Ostsee mit Windparks auszubauen. Nico Nolte, Spezialist für maritime Ordnung, betonte, dass trotz der beachtlichen Anzahl von Windturbinen diese in einem Abstand von 800 bis 1000 Metern zueinanderstehen, und ist zuversichtlich, dass das Bundesamt die Herausforderungen meistern wird. Das AWZ besteht aus rund 33.000 Quadratkilometern Wasserfläche, die für wirtschaftliche Aktivitäten nutzbar sind. Im Vergleich dazu sind an Land für den Windausbau lediglich 2% der Fläche vorgesehen. Die ambitionierte Zielsetzung der Bundesregierung beinhaltet eine Steigerung der Offshore-Windkraftkapazität bis 2045 auf 70 Gigawatt. Aktuell verfügt Deutschland bereits über 1564 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 8,4 Gigawatt und vier weitere Windparks mit 2,54 Gigawatt Leistung sind im Bau. Mit dem bestehenden Flächenentwicklungsplan ist das Ziel 30 Gigawatt bis 2030 vorgesehen, und es wird bereits an der Erschließung geeigneter Areale für die Erreichung des 70-Gigawatt-Ziels gearbeitet. Um die ambitionierten Pläne zu realisieren, muss die Anzahl der Offshore-Windräder gemessen an der durchschnittlichen Leistung aktueller Anlagen deutlich steigen. Hinzu kommt der Ersatzbedarf der Anlagen aufgrund ihrer maximalen Lebensdauer von 25 Jahren. Inmitten der intensiven Nutzung von Nord- und Ostsee, versichert Helge Heegewaldt, Präsident des Bundesamts, die hohen Standards des Meeresnaturschutzes einhalten zu wollen. Er weist darauf hin, dass Windparks neue Lebensräume schaffen können, indem deren Fundamente maritimes Wachstum anziehen und so Fische anlocken. Zudem wird der Fischereidruck in der Umgebung von Windparks verringert. Gleichzeitig macht Heegewaldt auf die zunehmende Gefahr extremer Naturereignisse für die Küstensicherheit aufmerksam, wobei die Nordsee kürzlich 16 Sturmfluten erlebt hat – ein deutlicher Anstieg gegenüber der statistischen Norm. Auch die Ostsee erfuhr hohe Wasserstände, die durch die Sturmflut im Oktober 2023 die Rekordmarken seit über 150 Jahren brachen. Interessanterweise konnte die Ostsee aus den Nordsee-Sturmfluten sogar Nutzen ziehen. Die frische Wassermasse könnte helfen, den langanhaltenden Sauerstoffmangel der Ostsee zu reduzieren.