Verbandsallianz fordert Klimaschutzinitiative im Baubereich

Eulerpool News
·


In der aktuellen klimapolitischen Debatte warnen bedeutende Umwelt- und Verbraucherverbände vor einer sich ausweitenden Klimaschutzlücke im Bereich der Gebäude. Um die ambitionierten Klimaziele für die Jahre 2030 und 2045 realisieren zu können, sei ein entschlossenes Handeln der Bundesregierung unausweichlich. Organisationen wie der Naturschutzbund Deutschland, die Deutsche Umwelthilfe und der Verbraucherzentrale Bundesverband machen sich gemeinsam für eine umfangreiche Sanierungswelle stark und propagieren gleichzeitig einen raschen Ausbau der Versorgung mit erneuerbarer Wärme. Das Forschungsinstitut für Wärmeschutz München hat auftragsgemäß für die Verbände ein Gutachten erstellt, das ein bedrohliches Fazit zieht: Ohne Kurskorrektur würde der Gebäudesektor bis zum Jahr 2030 einen Überschuss an CO2-Äquivalenten von 84 Millionen Tonnen anhäufen. Erstmals wurden auch 2023 neben dem Verkehrsbereich CO2-Vorgaben im Gebäudesektor nicht erreicht – wenn auch nur haarscharf. Um der drohenden Emissionslücke entgegenzuwirken, sei eine zusätzliche Sanierung von 3 Millionen Wohnungen und die Installation von nahezu 3 Millionen Wärmepumpen bis zum Jahr 2030 nötig. Die gegenwärtigen Bemühungen der Bundesregierung seien bei Weitem nicht ausreichend, kritisiert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe. Thomas Engelke, als Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands tätig, betont die zentrale Bedeutung von Ein- und Zweifamilienhäusern für den Klimaschutz, und fordert eine Aufstockung der finanziellen Mittel für Sanierungsmaßnahmen. Eine unerwartete Folge des kontrovers diskutierten Heizungsgesetzes und politischer Auseinandersetzungen ist der sprunghaft gestiegene Einbau von Gasthermen im letzten Jahr, so das Gutachten. Diese Heizungssysteme würden die CO2-Bilanz noch über Jahrzehnte belasten. Andreas Holm, der Autor der Studie, gibt zu bedenken, dass fossile Brennstoffe in Heizungen ab 2045 keinen Platz mehr haben dürfen, will Deutschland sein Ziel der Klimaneutralität erreichen. Im Rahmen der Reform des als "Heizungsgesetz" bekannten Regelwerks wurde im Vorjahr festgelegt, dass ab 2024 neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren müssen. Diese Regelung wirkt sich indes zunächst vornehmlich auf Neubauten aus. Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb neuer Wohngebiete gelten Übergangszeiten. Ein zentrales Element zum Erfolg ist die von Kommunen zu leistende Wärmeplanung.