Politische Polarisierung in Frankreich: Bardella greift Gegner scharf an

  • Jordan Bardella kritisiert das Mitte-Lager und das Linksbündnis scharf.
  • Erste Hochrechnungen sehen das Linksbündnis als Wahlsieger.

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Jordan Bardella, der Vorsitzende der französischen Rechtsnationalen, hat nach dem überraschenden Wahlerfolg des Linksbündnisses bei der Parlamentswahl deutliche Worte gegen seine politischen Kontrahenten gefunden. Er bezeichnete sowohl das Mitte-Lager um Staatschef Emmanuel Macron als auch das Linksbündnis als 'Einheitspartei' und 'Bündnis der Schande'. Kritik übte Bardella insbesondere an den Wahlabkommen, die seiner Meinung nach Frankreich 'in die Arme der extremen Linken werfen'. Diese Abkommen wurden im Vorfeld der zweiten Wahlrunde getroffen, um zu verhindern, dass sich die Mitte und das Linkslager gegenseitig Stimmen wegnehmen. Dazu zogen sich viele Kandidaten zugunsten stärkerer Mitbewerber zurück und riefen ihre Unterstützer auf, gegen das Rassemblement National (RN) zu stimmen. Trotz dieser politischen Manöver sieht Bardella einen klaren Aufwärtstrend für seine Partei. 'Die Dynamik, die das RN trägt, und die es in der ersten Runde deutlich nach vorn gebracht hat und ihm ermöglicht hat, die Zahl seiner Abgeordneten zu verdoppeln, sind wesentliche Elemente des Siegs von morgen', erklärte der Parteivorsitzende optimistisch. Erste Hochrechnungen bestätigen indessen den Erfolg des Linksbündnisses, das demnach zwischen 172 und 215 der 577 Sitze im Parlament erreichen könnte. Das Rassemblement National wird mit einer prognostizierten Sitzanzahl von 120 bis 152 Mandaten voraussichtlich nur den dritten Platz belegen, hinter dem Mitte-Lager von Präsident Macron, das auf 150 bis 180 Mandate kommt. Der zuvor befürchtete starke Rechtsruck in Frankreich blieb somit aus, wenngleich die Rechtsnationalen ihre Fraktion von 88 Abgeordneten signifikant erweitern konnten.
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