IMF warnt vor anhaltenden Inflationsrisiken trotz Fortschritten

  • Der IWF warnt vor anhaltenden Inflationsrisiken und politischen Unwägbarkeiten.
  • Handelskonflikte könnten erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben.

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Der Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Pierre-Olivier Gourinchas, hat davor gewarnt, dass der Kampf gegen die Inflation durch anhaltend hohe Preise im Dienstleistungssektor ins Stocken geraten könnte. Dies könnte Hoffnungen auf eine frühzeitige Senkung der Zinssätze zunichtemachen. Gourinchas äußerte sich in einem Interview mit der Financial Times und betonte, dass Beamte weiterhin mit „Unwägbarkeiten“ rechnen sollten, zudem seien die Preiserhöhungen im Dienstleistungssektor dies- und jenseits des Atlantiks „hartnäckig“. Gourinchas' Kommentare kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Zentralbanken sich auf eine Lockerung der Geldpolitik vorbereiten. Die Europäische Zentralbank hat bereits eine Zinssenkung durchgeführt, während die Federal Reserve und die Bank of England ähnliche Schritte in den kommenden Monaten planen. Der IWF warnte jedoch, dass anhaltende Preisdrucke eine Rückkehr zu niedrigeren Kreditkosten verzögern könnten. Die weltweite Inflation werde voraussichtlich erst Ende 2025 das 2-Prozent-Ziel erreichen. Trotz dieser Bedenken gehen Investoren davon aus, dass die Fed ihre erste Zinssenkung im September vornehmen wird, nachdem Vorsitzender Jay Powell und andere US-Zinspolitiker kürzlich Fortschritte bei den Inflationsdaten signalisiert hatten. Der IWF betonte die Risiken, die mit höheren Zinssätzen verbunden sind, darunter externe, fiskalische und finanzielle Risiken, und verwies auf die Möglichkeit von "erheblichen Schwankungen" in der Wirtschaftspolitik aufgrund von Wahlen weltweit. Ein weiterer Punkt von Gourinchas’ Warnung betrifft die zunehmenden Handelskonflikte. Republikanischer Präsidentschaftskandidat Donald Trump plant einen 10-prozentigen Zoll auf alle Importe und eine 60-prozentige Gebühr auf Importe aus China. Diese protektionistischen Maßnahmen könnten „schädliche grenzüberschreitende Spillover-Effekte“ verursachen und eine kostspielige „Abwärtsspirale“ auslösen, so der IWF. Trotz dieser Herausforderungen erwartet der IWF, dass der Welthandel in diesem Jahr um 3,25 Prozent zunehmen wird. Das globale Wachstum wird für dieses Jahr bei 3,2 Prozent und 2025 bei 3,3 Prozent prognostiziert. Die US-Wirtschaft soll 2024 um 2,6 Prozent und 2025 um 1,9 Prozent wachsen, während das Wachstum im Euroraum 2025 auf 1,5 Prozent steigen wird. Für das Vereinigte Königreich wird ein Wachstum von 0,7 Prozent in diesem Jahr und 1,5 Prozent im Jahr 2025 vorhergesagt. Die Prognosen für China wurden auf 5 Prozent in 2024 und 4,5 Prozent in 2025 erhöht.
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