Tragischer Vorfall in Solingen – Mutmaßlicher Täter wegen Mordes und IS-Mitgliedschaft in Untersuchungshaft

Nach der tödlichen Messerattacke in Solingen mit drei Todesopfern wurde der verdächtige 26-jährige Syrer in Untersuchungshaft genommen. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat Haftbefehl erlassen, unter anderem wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und des Mordes. Laut Bundesanwaltschaft hatte der Tatverdächtige radikal-islamistische Motive und entschloss sich, während des Solinger Stadtfests möglichst viele Menschen zu töten, die er aus seiner Sicht als ungläubig ansah. Dabei stach er gezielt auf den Hals- und Oberkörperbereich der Opfer ein. Am Freitagabend wurden bei dem Angriff zwei Männer und eine Frau im Alter von 56 bis 67 Jahren getötet und acht Menschen verletzt, vier davon schwer. Der Täter konnte zunächst entkommen, stellte sich jedoch am Samstagabend der Polizei. Die Attacke erfolgte kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen und hat die politische Debatte um schärfere Messer-Gesetze und eine verschärfte Migrationspolitik neu entfacht. CDU-Chef Friedrich Merz fordert einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan, während Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für eine striktere Abschiebepolitik plädiert. Der verdächtige Syrer war Ende 2022 nach Deutschland gekommen und hatte Asyl beantragt, das jedoch abgelehnt wurde. Eine geplante Abschiebung nach Bulgarien scheiterte, da er untergetaucht war. Nach seiner Festnahme wurde der Syrer nach Karlsruhe überstellt. Die Bundesanwaltschaft, die für islamistisch motivierte Terrorakte zuständig ist, verfolgt derzeit mehrere hundert Verfahren in diesem Bereich. Der Generalbundesanwalt betonte, dass Deutschland weiterhin ein Ziel radikalisierter Islamisten sei. Die Polizei durchsuchte bereits eine Flüchtlingsunterkunft in Solingen und nahm in diesem Zusammenhang einen 15-jährigen Jugendlichen fest. Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte die Tat scharf und kündigte an, am Montag zusammen mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst der Opfer zu gedenken.