Europas Aktienmärkte erneut unter Druck: Versicherungs- und Rohstoffwerte im Fokus

  • Europas Aktienmärkte sind durch schwache Geschäftszahlen und Konjunkturerwartungen belastet.
  • Versicherung- und Rohstoffwerte stehen besonders unter Druck, während Luxusgüter leicht zulegen.

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Europas Aktienmärkte haben am Dienstag erneut Verluste verkraften müssen. Enttäuschende Geschäftszahlen aus dem Versicherungs- sowie Rohstoffsektor und schwache Konjunkturerwartungen aus Deutschland sorgten für gedämpfte Stimmung. Immerhin konnten sich die Hauptindizes nach der Eröffnung der US-Börsen etwas von ihren Tagestiefs erholen. Der zentrale Eurozonen-Leitindex, der EuroStoxx 50, verzeichnete einen Rückgang von 0,71 Prozent und schloss bei 4.947,83 Punkten. Der französische Cac 40 fiel um 0,69 Prozent auf 7.580,03 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,22 Prozent auf 8.164,90 Punkte nachgab. Der Swiss Market Index (SMI) sank um 0,15 Prozent auf 12.260,93 Punkte. Die Konjunkturerwartungen der Finanzexperten in Deutschland zeigten sich im Juli erstmals seit einem Jahr wieder rückläufig, wie das Stimmungsbarometer des ZEW-Instituts offenlegte. Obwohl der Rückgang schwächer als erwartet war, resümierte Thomas Gitzel, Volkswirt bei der VP Bank: „Die Luft ist raus – das ist die Botschaft.“ Am unteren Ende der europäischen Branchenübersicht befanden sich am Dienstag die Rohstoffwerte. Der Produktionsausblick des Bergbaukonzerns Rio Tinto enttäuschte, ebenso standen insbesondere Stahlwerte unter Druck. Analyst Dominic O'Kane von der US-Bank JPMorgan stellte die Anleger auf schwache Unternehmensziele ein. Dies führte dazu, dass die Aktien von ArcelorMittal um 2,5 Prozent einbüßten. Auch die Versicherer hatten einen schwierigen Tag. Eine Gewinnwarnung des französischen Rückversicherers Scor erschreckte die Investoren. Der Aktienkurs brach um ein Viertel ein und erreichte zeitweilig den tiefsten Stand seit Ende 2022. Die Autowerte zeigten ebenfalls Schwäche. Marktexperte Andreas Lipkow verwies auf die möglichen negativen Einflüsse eines Wahlsiegs des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump: „Die ohnehin geplagten Autounternehmen werden es zukünftig noch schwerer haben.“ Nach China gilt Nordamerika als zweitwichtigster Absatzmarkt für die europäischen Hersteller. Ein Lichtblick hingegen kam aus der Luxusgüterbranche. Der Umsatz des Schmuck- und Uhrenkonzerns Richemont blieb in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 trotz einer trägen chinesischen Konjunktur stabil. Dies verhalf den Aktien in Zürich zu einem Anstieg von nahezu einem Prozent.
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