Rückschlag für Google: CISPE entscheidet sich für Microsoft-Deal trotz lukrativem Gegenangebot

  • CISPE entscheidet sich für Zusammenarbeit mit Microsoft trotz besserem Angebot von Google.
  • Regulatorische Herausforderungen für Microsoft und mögliche Vorteile für Google.

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In einer überraschenden Wende im europäischen Cloud-Markt hat sich der Verband der europäischen Anbieter von Cloud-Infrastrukturdiensten (CISPE) gegen ein großzügiges Angebot von Google entschieden und stattdessen einen lang erwarteten Kartellrechtsvergleich mit Microsoft erzielt. Google hatte versucht, den CISPE-Verband mit einem Paket im Wert von rund 470 Millionen Euro dazu zu bewegen, ihre Beschwerde gegen Microsofts angeblich wettbewerbswidrige Lizenzierungspraktiken aufrechtzuerhalten. Das Angebot umfasse 455 Millionen Euro in Software-Lizenzen plus 14 Millionen Euro in bar und hätte eine fünfjährige Partnerschaft mit Google beinhaltet. Doch trotz des verlockenden Angebots entschieden sich die CISPE-Mitglieder dafür, Microsofts Vorschlag anzunehmen, der ihnen einen faireren Zugang zu den Technologien des US-Unternehmens ermöglicht. Dieser Beschluss folgte einer Vereinbarung, die es den Anbietern erlaubt, Microsofts Anwendungen auf ihren lokalen Cloud-Infrastrukturen anzubieten und darüber hinaus eine finanzielle Unterstützung von 10 Millionen Euro von Microsoft beinhaltet. Amazon Web Services (AWS), ein Gründungsmitglied von CISPE, hatte ebenfalls versucht, Druck auszuüben und Google mit zusätzlichen 6 Millionen Euro unterstützt. Trotz dieses kombinierten Angebots bleibt Microsoft der bevorzugte Partner von CISPE. Googles Cloud-Sparte konnte jüngst mit bemerkenswerten Ergebnissen aufwarten, berichtete einen Gewinn von 900 Millionen US-Dollar im ersten Quartal und übertraf damit die Prognosen der Analysten. Eine steigende regulatorische Kontrolle über Microsofts Aktivitäten könnte Google weiter in die Karten spielen, wenn EU-Ermittlungen zu möglichen Wettbewerbsverstößen führen. Ein Google-Sprecher betonte das langfristige Engagement des Unternehmens für faire Lizenzierungspraktiken und diskutierte über eine mögliche Mitgliedschaft in CISPE. Auch CISPE und Microsoft gaben zurückhaltende Kommentare über die genauen Bedingungen der Vereinbarung ab, während Microsofts Präsident Brad Smith seine Freude über die Beilegung der EU-Kartellbedenken zum Ausdruck brachte. Obgleich dieser Vergleich eine rechtliche Herausforderung für Microsoft aus dem Weg räumt, bleibt das Unternehmen weiter im Visier der EU-Wettbewerbsbehörden, nicht zuletzt wegen seiner Investition in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI und der Verzahnung von Teams mit anderen Geschäftsanwendungen.
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