Handelsblatt: Citadel Securities kontert Vorwürfe von Trump-Unternehmen

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In einer neuesten Auseinandersetzung auf dem Aktienparkett hat Citadel Securities, der High-Frequency-Trading-Gigant, heftig auf Vorwürfe reagiert, die durch den CEO von Trump Media & Technology Group (TMTG), Devin Nunes, erhoben wurden. Nunes, einst als republikanischer Kongressabgeordneter tätig, unterstellte in einem Brief an die Spitze des Nasdaq-Börsenmarkts illegale Marktpraktiken als Grund für den Absturz des TMTG-Aktienkurses. Der unter Beschuss genommene Handelsplatzbetreiber Citadel Securities, dessen Gründer Ken Griffin bekanntermaßen auch großzügiger Spender für republikanische Kandidaten ist, verspottete Nunes offen als 'Verlierer', der ohne nachweisliche Belege die Tätigkeiten der Market Maker – darunter Citadel selbst neben Virtu, Jane Street und G1 Execution Services – mit dem Phänomen des 'naked short selling' in Verbindung bringt; einer in den USA seit 2005 illegalen Praxis, bei welcher Leerverkäufe ohne vorangehenden Aktienleihprozess getätigt werden. Die Ausführungen von Nunes, der auf eine mögliche Marktmanipulation hinzuweisen versuchte, stießen bei Citadel auf erheblichen Widerstand. Mit einer klaren Erwiderung positionierte sich das in Miami ansässige Unternehmen deutlich gegen die Vorwürfe und betonte seine Grundsätze von Fähigkeit und Integrität, die es in seiner Arbeit voranstellen würde – ganz im Gegensatz zu den unterstellten Praktiken. Die Reaktion von TMTG ließ ebenfalls nicht auf sich warten und enthielt scharfe Kritik an Citadel Securities, die man für diverse Verfehlungen, einschließlich Verstöße im Zusammenhang mit ungedecktem Leerverkauf, in der Vergangenheit gerügt hatte. Der Kurs der TMTG-Aktie, die durch eine Fusion mit einer Blankoscheckgesellschaft erst kürzlich an die Börse gebracht wurde, hat nach einem stürmischen Anstieg – welcher Trumps Vermögen auf dem Papier stark steigerte – wieder nachgelassen. Obschon der Kurs nach jüngsten Kurssprüngen aktuell bei 33,92 Dollar liegt, befindet er sich damit immer noch deutlich unterhalb des Höchstwerts von 79,38 Dollar. Unabhängig von den verbalen Auseinandersetzungen, ist die TMTG-Aktie gemäß Analysen von S3 Partners mittlerweile eine der teuersten US-Aktien, um auf fallende Kurse zu wetten, speziell unter Firmen mit einem Short-Interesse von mehr als 25 Millionen Dollar. Diese Entwicklung könnte laut Nunes die Verleiher veranlassen, nicht existierende Aktien zu verleihen. Zudem wurde erwähnt, dass TMTG auf einer Nasdaq-Liste auftauchte, bei der Lieferungen von Aktien zur Erfüllung von Handelsgeschäften verspätet waren. Die Nasdaq ihrerseits bekräftigte ihr Engagement für Liquidität, Transparenz und Integrität auf ihren Märkten und verwies auf Bemühungen und Regeln der SEC, die das 'naked short selling' unterbinden sollen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Auseinandersetzung zwischen TMTG und Citadel Securities ein klassisches Beispiel für die Konflikte ist, die in volatilen Zeiten auf dem Börsenparkett entstehen können – und zum Teil auch für die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten.

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