Fehlende Ruheplätze für Lkw-Fahrer: Engpass auf deutschen Autobahnen

Eulerpool News
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Trotz intensiver Bemühungen des Bundesverkehrsministeriums, die Zahl der Lkw-Stellplätze an Rastanlagen entlang der Autobahnen zu erhöhen, bleibt die Parkplatzsituation für Lkw-Fahrer in Deutschland besonders während der Nachtstunden angespannt. Das deutet nicht nur auf eine logistische Herausforderung, sondern auch auf eine Sicherheitsproblematik hin. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums erfuhren die Rastanlagen zwischen 2018 und 2023 einen Zuwachs von etwa 3000 Lkw-Stellplätzen, wobei allein in den letzten zwei Jahren 542 Parkflächen geschaffen wurden. Eine Studie im Auftrag des Ministeriums hatte bereits 2018 aufgezeigt, dass zu diesem Zeitpunkt ein beträchtliches Defizit an Rastmöglichkeiten bestand – mit rund 71 000 verfügbaren Parkflächen standen etwa 94 000 nächtlich geparkte Lkw einer optimalen Infrastruktur gegenüber. Die daraus resultierende Lücke von ungefähr 23 000 Stellflächen verdeutlicht das Ausmaß der damaligen Misere. Auch wenn das Ministerium derzeit noch keine Informationen zur neuesten Erhebung bereitstellen kann und die Auswertung noch andauert, ist eine Entspannung der Situation bisher nicht in Sicht. Der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, Dirk Engelhardt, sowie der Leiter der Bundesfachgruppe Logistik bei der Gewerkschaft Verdi, Stefan Thyroke, äußern deutliche Kritik und Besorgnis. Beide betonen die Dringlichkeit der Problematik: Fahrpersonal findet abends oft keine Stellplätze, was nicht nur Stress verursacht, sondern auch zu gefährlichen Parksituationen auf Zufahrten von Rastplätzen führt. Thyroke weist darauf hin, dass eine bloße Erhöhung der Parkplätze nicht ausreicht. Er plädiert stattdessen für strategische Veränderungen in der Verkehrsführung, wie die Verlagerung von mehr Güterverkehr auf die Schiene, um Lkw-Fahrer von den Autobahnen wegzuführen und die Gesamtsituation nachhaltig zu verbessern.