China-Aktien im Höhenflug: Regierung weckt Hoffnung auf neue Impulse

Chinesische Aktien haben sich am Donnerstag erholt, nachdem die Ankündigung einer bevorstehenden Pressekonferenz mit Finanzminister Lan Fo'an die Erwartungen an zusätzliche Stimuli geschürt hatte. In einem wechselhaften Handel stieg der chinesische Leitindex CSI 300 um fast 3 Prozent, nachdem er am vorherigen Tag um 7 Prozent gefallen war und damit seinen ersten Verlust nach elf positiven Sitzungen in Folge verzeichnete. Hingegen legte der Hang Seng Index in Hongkong um 4,2 Prozent zu, nachdem er am Dienstag und Mittwoch stark eingebrochen war. Der CSI 300 hat seit Ende September mehr als 30 Prozent zugelegt, nach der Verkündung eines Konjunkturpakets durch die chinesische Regierung zur Belebung des wirtschaftlichen Vertrauens. Die Rally begann jedoch diese Woche zu schwächeln, da Anleger die Pläne der Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft und der Kapitalmärkte hinterfragten. „In den vergangenen zwei Wochen hieß es: alles kaufen, was mit China zu tun hat“, bemerkte Richard Tang von Julius Bär und fügte hinzu, dass die nächste Phase der Rallye mit langsameren Gewinnen und höherer Volatilität beginnen wird, wobei Grundlagen wie Gewinne und Bewertungen wieder in den Fokus rücken. Die chinesische Zentralbank hat am Donnerstag ein neues Instrument eingeführt, welches es den heimischen Finanzunternehmen erleichtern soll, Aktien zu erwerben. Diese Maßnahme ist darauf ausgelegt, den Markt zu stabilisieren und die Liquidität zu stärken. Dabei dürfen Nicht-Banken von der chinesischen Zentralbank Mittel leihen, um Aktien zu kaufen, wobei Anleihen, Aktien oder börsengehandelte Fonds als Sicherheiten dienen. Diese Einrichtung ermöglicht es berechtigten Wertpapierfirmen, Fonds und Versicherungsunternehmen, ETFs, Anleihen oder Bestandteile des CSI 300 Index gegen liquidere Vermögenswerte wie Staatsanleihen und Zetteln der Zentralbank zu verpfänden. Das Volumen von rund 500 Milliarden Yuan (etwa 70 Milliarden US-Dollar) kann je nach Marktlage erhöht werden, so die Zentralbank. Ziel sei es, die inhärente Stabilität zu stärken und die gesunde Entwicklung der Kapitalmärkte zu fördern. Experten vergleichen dieses Instrument mit der Term Securities Lending Facility der US-Notenbank, welche ähnliche Maßnahmen während der Finanzkrise 2008 und in der Pandemie 2020 ergriffen hatte.