Börsen-Bremse vor neuen US-Inflationsdaten: Deutsche Aktienmärkte unter Druck

Die Ungewissheit vor der Veröffentlichung der US-Inflationszahlen veranlasste Anleger am deutschen Aktienmarkt zu einer defensiven Haltung. Der Dax verringerte sich bis zum Mittag leicht um 0,16 Prozent auf 19.224,69 Punkte, während der MDax der mittelgroßen Unternehmen um 0,68 Prozent auf 26.755,17 Punkte nachgab. Auch der EuroStoxx 50 fiel moderat um 0,2 Prozent auf 4.970,86 Punkte. Die bevorstehende Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise um 14.30 Uhr heizt die Spekulationen über das künftige Zinssenkungspotenzial der Federal Reserve an. Die Konsensschätzungen für die Gesamtinflation im Jahresvergleich belaufen sich auf 2,3 Prozent gegenüber 2,5 Prozent im August. Für die Kerninflation, die Energie- und Nahrungsmittelpreise ausschließt, wird ein Wert von 3,2 Prozent erwartet, was dem August-Wert entspricht. Unterdessen zogen europäische Rückversicherer die Gunst der Anleger auf sich, begünstigt durch die Abschwächung des Hurrikans "Milton" in Florida. Insbesondere die Titel von Munich Re kletterten mit einem Plus von 2,8 Prozent an die Spitze des Dax. Hannover Rück folgte dicht dahinter mit einem Anstieg von 1,5 Prozent. Ein weiteres Highlight war der Höhenflug der Aktien der Deutschen Telekom, die den höchsten Stand seit 23 Jahren erreichten. Ein Plus von 1,3 Prozent spiegelt das Vertrauen der Aktionäre wider, beflügelt durch die Ankündigung höherer Dividenden und geplanter Aktienrückkäufe. T-Mobile US bleibt dabei ein zentraler Erfolgsfaktor. BMW konnte mit einem Kurszuwachs von 0,6 Prozent punkten, trotz eines Rückgangs der Verkäufe um 13 Prozent im dritten Quartal, was teilweise auf Schwierigkeiten in China zurückzuführen ist. Positiv ist die Entwicklung im Bereich Elektrofahrzeuge, deren Absatz um 10 Prozent gesteigert werden konnte. Anleger zeigten sich auch von einem optimistischen Ausblick von About You angezogen. Die Papiere des Modehändlers verzeichneten einen Anstieg von 4,2 Prozent, während sich die dazugehörigen Aktien von Zalando um 1,8 Prozent verbesserten. Die Deutsche Pfandbriefbank steht unter der neuen Führung von Kay Wolf vor einem strategischen Umbau und sieht ihre Aktien um 3,2 Prozent sinken. Bis 2027 sollen die Kreditbestände zugunsten von Rechenzentren und Seniorenwohnanlagen umgeschichtet werden. Schließlich verzeichnete Varta eine bemerkenswerte Kurserholung und konnte die Erholung der letzten Tage mit einem weiteren Plus von 20 Prozent fortsetzen. Eine vielversprechende Partnerschaft mit Porsche AG im Bereich Lithium-Ionen-Zellen markiert einen wichtigen Schritt für den Batteriehersteller.