Boeing im Krisenstrudel: Ein neuer Anlauf für den Flugzeugbauer

Boeing, ein Symbol der US-amerikanischen Produktion, taumelt derzeit von einer Krise zur nächsten in einer alarmierenden Abfolge von Herausforderungen. Ein aktuelles Beispiel ist der anhaltende Streik, der in den zweiten Monat übergeht und die Produktion des Herstellers weiter lähmt. Diese Probleme verstärken die bereits bestehende finanzielle Notlage von Boeing, da die Bargeldreserven schwinden und die Jahresperformance der Aktie sich auf die schlimmste seit 2008 zubewegt. Die kürzlich angekündigten Maßnahmen des neuen CEO, Kelly Ortberg, der im August aus dem Ruhestand zurückgeholt wurde, zeigen eine klare Absicht zur Umstrukturierung. Nach zwei Monaten im Amt hat Ortberg bereits den Leiter der Defense- und Space-Division ersetzt und versucht, eine höhere Gehaltsregelung direkt mit den Arbeitern auszuhandeln, was den Konflikt allerdings weiter verschärfte. Seine neueste Entscheidung umfasst die Entlassung von 10% der Belegschaft, etwa 17.000 Mitarbeiter, um Ressourcen auf die Kernkompetenzen des Unternehmens zu konzentrieren. Boeing steht unter immensem Druck, nicht zuletzt, da Ratingagenturen das Unternehmen gewarnt haben, es könnte unter den Investment-Grade fallen. Diese Herabstufung könnte Boeing zum größten sogenannten "gefallenen Engel" in der Geschichte der US-Korporationen machen. Die Probleme des Unternehmens scheinen miteinander verwoben und produzieren eine Art von "Doom Loop". Boeing sieht sich gezwungen, tiefgreifende Schritte zu unternehmen, um umsatzstarke Kernbereiche zu stärken und möglicherweise unprofitable Geschäftsbereiche aufzugeben. Trotz der Herausforderungen appelliert CEO Ortberg an ein Gemeinschaftsgefühl und teilt die Strapazen durch Gehaltsverzichte mit der Belegschaft, während er gleichzeitig drastische Schritte wie Massenentlassungen ankündigt, um die Krise zu überwinden. Doch während Boeing und die Gewerkschaft mitten in den Verhandlungen stehen, bleibt unklar, wie diese Entwicklungen sich auf die Erholung des Unternehmens auswirken werden. Sicher ist nur, dass noch erhebliche viele Hindernisse überwunden werden müssen, um die Flugzeugriesen wieder auf Kurs zu bringen.