USA im Fokus bei der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises

  • Claudia Goldins Auszeichnung im Vorjahr unterstreicht die Dominanz amerikanischer Wissenschaftler.
  • Deutsche Ökonomen hoffen auf Anerkennung bei der diesjährigen Nobelpreisverleihung.

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Mit Spannung wird heute die Verkündung des diesjährigen Nobelpreisträgers für Wirtschaftswissenschaften erwartet. Seit der bislang einzigen Verleihung an einen deutschen Volkswirt vor drei Jahrzehnten warten deutsche Ökonomen gespannt auf Neuigkeiten aus Stockholm. Traditionell hüllt sich die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Geheimhaltung bezüglich der Nominierungen, doch Experten haben ihre Favoriten. Die Verleihung des Preises an Claudia Goldin, die US-Ökonomin, die im vergangenen Jahr für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnet wurde, unterstrich erneut die Dominanz amerikanischer Wissenschaftler in dieser Kategorie. Goldin, eine renommierte Professorin aus Harvard, war eine bemerkenswerte Ausnahme in der Reihe der Preisträger, da sie als dritte Frau überhaupt und als einzige Preisträgerin des Jahres geehrt wurde. Auch in den Jahren zuvor hatten US-Ökonomen die Bühne betreten: Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig wurden für ihre Forschungsarbeiten zu Banken und Finanzkrisen gewürdigt. Diese Tradition lässt erwarten, dass auch in diesem Jahr amerikanische Wissenschaftler ausgezeichnet werden könnten. Deutsche Seher der Preisverleihung blicken mit Hoffnung auf Daron Acemoglu vom MIT, dessen Arbeit die Bedeutung von Institutionen für den Wohlstand eines Landes beleuchtet. Ein weiterer vielzitierter Kandidat ist Andrei Shleifer von Harvard. Hingegen sieht Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, Janet Currie aus Princeton als würdige Preisträgerin, deren Forschung die Schnittstellen von Wirtschaft, kindlicher Entwicklung und mentaler Gesundheit adressiert. Vor dreißig Jahren verblüffte Reinhard Selten aus Bonn die Welt mit seinen Beiträgen zur nichtkooperativen Spieltheorie, die ihm gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi den Nobelpreis einbrachten. Heute hoffen deutsche Ökonomen erneut auf Anerkennung, während die Welt gebannt auf die Verkündung des diesjährigen Preisträgers schaut. Die diesjährige Feier wird, wie üblich, am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, stattfinden. Trotz seiner Stiftungsgeschichte durch die schwedische Zentralbank wird der Wirtschaftsnobelpreis parallel zu den anderen Preisen verliehen und ist mit elf Millionen schwedischen Kronen dotiert.
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