Berkshire Hathaway erreicht Billionen-Dollar-Marke: Ist die Aktie überbewertet?

  • Berkshire Hathaway erreicht eine Marktkapitalisierung von 1 Billion US-Dollar.
  • Das Unternehmen wird trotz eines 135%igen Anstiegs in fünf Jahren als nicht überbewertet angesehen.

Eulerpool News·

Am Mittwoch gelang es Berkshire Hathaway, in den exklusiven Club der Billionen-Dollar-Unternehmen einzutreten und damit eine Marktkapitalisierung von 1 Billion US-Dollar zu erreichen. Bemerkenswert ist dabei, dass Berkshire als einziges US-Unternehmen dieses Milestone erreicht hat, ohne ein Technologieunternehmen zu sein. Stattdessen besteht der Erfolg von Berkshire aus einer Mischung von Geschäftsbereichen, die von vielen Investoren als eher unspektakulär angesehen werden. Mit einem Aktienkurs, der nunmehr etwa 40 % über dem 52-Wochen-Tief liegt und in den letzten fünf Jahren um etwa 135 % gestiegen ist, könnte man annehmen, dass Berkshire mittlerweile überteuert ist. Es lohnt sich jedoch, einen genaueren Blick auf die Bewertung des Unternehmens zu werfen. Die Bewertung von Berkshire gestaltet sich als komplex, nicht zuletzt aufgrund der mehr als 60 Tochterunternehmen, dem umfangreichen Aktienportfolio und einer großen Menge an Barreserven. Letztere beiden Komponenten lassen das Unternehmen nach gängigen Bewertungsmaßstäben teurer erscheinen als es tatsächlich ist. Zudem müssen aufgrund einer Buchhaltungsregel unrealisierte Gewinne und Verluste aus dem Aktienportfolio in die Ertragsberechnungen einbezogen werden, was das herkömmliche Kurs-Gewinn-Verhältnis nahezu unbrauchbar macht. CEO Warren Buffett selbst hat allmählich begonnen, weniger Wert auf den Buchwert des Unternehmens zu legen, welcher lange Zeit als Bewertungsmaßstab diente. Zum Glück sind zwei der drei Komponenten einzeln betrachtet relativ leicht zu bewerten. Der aktuelle Marktwert von Berkshire liegt bei etwa 1 Billion Dollar. Davon entfallen 277 Milliarden Dollar auf Barmittel und liquide Mittel, was dem Unternehmen enorme finanzielle Flexibilität gibt, um aufkommende Chancen zu nutzen und gleichzeitig Milliarden an Zinserträgen zu generieren. Nach Abzug dieser Barmittel bleibt ein Marktwert von 723 Milliarden Dollar. Das Aktienportfolio von Berkshire hat einen kollektiven Marktwert von etwa 318 Milliarden Dollar. Nach Abzug dieser Positionen bleibt ein Marktwert der operativen Geschäftsbereiche von 405 Milliarden Dollar übrig. Berücksichtigt man diese Faktoren, verfügt Berkshire über einen Unternehmenswert von etwas mehr als 400 Milliarden Dollar. Im letzten Jahr erzielte Berkshire aus seinen Tochterunternehmen operative Erträge von 42,1 Milliarden Dollar. Dies bedeutet, dass Berkshires operative Geschäftsbereiche für etwa das 9,5-fache der in den letzten 12 Monaten erzielten Gewinne gehandelt werden. Selbst wenn man die Zinserträge aus den operativen Erträgen herausrechnet, erzielte das Unternehmen immer noch einen Gewinn von 30,9 Milliarden Dollar, was einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 13 entspricht. Dies für eine Sammlung weitgehend rezessionsresistenter Unternehmen, die ihre operativen Erträge im Jahr 2024 um 26 % gesteigert haben. Demnach lässt sich schwerlich behaupten, dass die Aktie überbewertet ist. Berkshire bleibt eine vernünftig bewertete Sammlung von Geschäftsbereichen, Vermögenswerten und Bargeld, ohne Anzeichen eines Einbruchs am Horizont. Ein wichtiger Hinweis: Analysten bei The Motley Fool haben die 10 besten Aktien identifiziert, in die man derzeit investieren sollte, und Berkshire Hathaway gehört nicht dazu. Aktien wie Nvidia, deren Investitionen bereits in der Vergangenheit enorme Renditen erzielten, stehen auf der Liste.
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