Entscheidender Schlag gegen den IS: US-Großoperation eliminiert Führungsriege

Eine der bedeutendsten Anti-Terror-Operationen der letzten Jahre hat dem Islamischen Staat (IS) in Irak einen schweren Schlag versetzt: Vier ranghohe Führer der Extremistengruppe wurden im vergangenen Monat getötet, wie das US-Militär am Freitag mitteilte. Dieser Erfolg kommt zu einer Zeit, in der die Angriffe des IS in Irak und Syrien zugenommen haben. Der Einsatz, der von amerikanischen und irakischen Kommandos am 29. August durchgeführt wurde, richtete sich gegen mehrere IS-Verstecke im Westen Iraks. Nach Angaben des Pentagon's Central Command und US-Anti-Terror-Beamten wurden dabei mindestens 14 Aufständische eliminiert, darunter zentrale Führungspersönlichkeiten der Gruppe im Land. Bei dem Einsatz wurde vor allem Abu Ali al-Tunisi, ein tunesischer Staatsbürger und eine Schlüsselfigur des IS, getötet. Wie am Freitag bekannt gegeben wurde, hatte die US-Regierung ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Al-Tunisi war der bedeutendste Entwickler, Hersteller und Ausbilder des IS für Sprengstoffe – unter anderem für improvisierte Sprengsätze, Selbstmordwesten und Autobomben. Neben Al-Tunisi wurden auch der oberste IS-Kommandeur für sämtliche Operationen im Irak sowie zwei hohe Kommandeure für die westlichen Regionen des Landes getötet, hieß es in der Erklärung des Militärs. "Dieser Einsatz scheint die gesamte Führungsebene des IS in Anbar ausgelöscht zu haben," schrieb Charles Lister, Direktor der Programme für Syrien und Terrorismusbekämpfung am Middle East Institute, am Freitag in seinem Newsletter „Syria Weekly“. Anbar ist eine weiträumige Provinz im Westen Iraks, die seit Jahren als Hochburg gewalttätiger sunnitischer Extremisten gilt. Das Central Command und das irakische Militär haben bei der Bekanntgabe der Operation am 30. August kaum Details verraten, obwohl es sich um eine der umfassendsten Anti-Terror-Missionen im Land seit Jahren handelt.