Bayer treibt Umbau energisch voran: Herausforderung bleibt der Aktienkurs

  • Bayer beschleunigt den Unternehmensumbau zur Effizienzsteigerung unter Bill Anderson.
  • Der Aktienkurs bleibt trotz Umstrukturierung unter Druck.

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Bayer setzt den Unternehmensumbau in rasantem Tempo fort. Laut Aussagen von Vorstandschef Bill Anderson gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" arbeiten mittlerweile etwa 70 Prozent der Teams unter dem neuen Organisationsmodell. Anderson zeigt sich optimistisch, bis Ende des Jahres 80 bis 90 Prozent zu erreichen – weit früher als ursprünglich erwartet. Der gebeutelte Aktienkurs des Unternehmens zeigt jedoch bisher keine Anzeichen der Erholung. Ziel des Umbaus unter Andersons Führung ist die Effizienzsteigerung in Verwaltung und Vertrieb, die unter anderem durch den Abbau von Hierarchieebenen und schnellere Entscheidungsprozesse realisiert werden soll. Zudem fallen zahlreiche Managementpositionen der Neustrukturierung zum Opfer. Durch die damit einhergehenden Einsparungen plant Bayer ab 2026 jährliche Kostenreduktionen von zwei Milliarden Euro. Allein im ersten Halbjahr wurden im Rahmen der Umstrukturierung 3.200 Stellen abgebaut, eine ähnliche Zahl könnte im zweiten Halbjahr folgen, so Anderson. Insgesamt beschäftigte der Konzern Ende Juni noch etwa 96.600 Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten. Die Einsparungen sind dringend nötig, um Bayer flexibler zu machen und den hohen Schuldenberg zu verringern. Der Bayer-Konzern sieht sich weiterhin mit immensen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere aufgrund der kostenintensiven Rechtsstreitigkeiten, die nach der Übernahme von Monsanto aufkamen. Der Streit um die Gesundheitsrisiken von Glyphosat und PCB belastet das Unternehmen noch immer schwer. Trotz dieser ungewissen Aussichten blieb die Aktienkursentwicklung zuletzt unter Druck. Nach einem kurzen Aufwind zu Beginn des Oktobers fiel der Kurs in einem insgesamt positiven Marktumfeld auf 26,15 Euro. Besorgniserregend ist die Annäherung an das Tief von knapp 25 Euro aus dem März 2005. Zum Vergleich: 2018, vor der umstrittenen Monsanto-Übernahme durch den damaligen CEO Werner Baumann, notierte die Aktie noch um die 100 Euro.
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