Technology

Uber meldet erstmals Jahresgewinn seit Börsengang

Unternehmensergebnisse läuten Ende der Ära "Wachstum um jeden Preis" ein.

Eulerpool News 8. Feb. 2024, 08:00

Das Jahr 2023 markierte einen Wendepunkt für den Technologiegiganten Uber. Erstmals seit dem Börsengang im Jahr 2019 vermeldet das Unternehmen eine Gewinnsteigerung, die sich auch im ersten Quartal 2024 fortsetzen soll. Damit endet eine Ära, in der das Unternehmen im Fokus hatte, um jeden Preis zu wachsen und dabei die Profitabilität vernachlässigte.

CEO Dara Khosrowshahi betonte: "2023 war ein Wendepunkt für Uber und beweist, dass wir auch in großem Umfang weiterhin starkes, profitables Wachstum generieren können."

Die Ergebnisse des letzten Quartals von 2023 deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach den Angeboten von Uber, insbesondere im Bereich Fahrdienst und Essenslieferung, weiterhin hoch bleibt. Das Gesamtvolumen der Transaktionen über die App stieg um 22% auf 37,58 Milliarden US-Dollar.

Auch der eigene Umsatz von Uber, also der Anteil an diesen Transaktionen, wuchs um 15% auf 9,93 Milliarden US-Dollar. Die Quartalszahlen übertrafen leicht die Erwartungen der Wall Street.

Für das erste Quartal 2024 erwartet Uber, dass das Gesamtvolumen der Transaktionen auf der App zwischen 37 Milliarden und 38,5 Milliarden US-Dollar liegen wird, was mit den Erwartungen von 37,43 Milliarden US-Dollar der von FactSet befragten Analysten übereinstimmt.

Jahrelang profitierten Uber und andere Start-ups von leicht verfügbarem Kapital und konnten so Milliardensummen ausgeben, um Marktanteile zu gewinnen. Laut S&P Global Market Intelligence häufte Uber von 2016 bis zum ersten Quartal 2023 kumulierte Betriebsverluste von fast 30 Milliarden US-Dollar an. Erst im zweiten Quartal 2023 erzielte das Unternehmen erstmals einen operativen Gewinn. Gegründet wurde Uber im Jahr 2009.

Im Jahr 2019 begann das Unternehmen, seine Kosten zu senken, doch dann traf die Pandemie und legte die Fahrdienstleistungen in Trümmern. Kleinere Geschäftsbereiche, wie die Essenslieferung, wurden zur Lebensader des Unternehmens.

Während der Pandemie reduzierte Uber die Anzahl ihrer Mitarbeiter, veräußerte nicht zum Kerngeschäft gehörende Bereiche, wie zum Beispiel selbstfahrende Autos, und konnte so auch wirtschaftliche Einbußen überwinden. Zudem reagierte das Unternehmen besser als sein Konkurrent Lyft auf den jahrelangen Fahrermangel, als die Wirtschaft nach den Covid-19 Lockdowns wieder anlief. Somit konnte Uber Marktanteile gewinnen.

Lyft, welches im Laufe der Jahre seine Verluste reduzierte und jetzt von einem neuen CEO geleitet wird, muss erst noch sein erstes operatives Ergebnis vermelden. Die Ergebnisse sollen nächste Woche vorgestellt werden.

In den letzten 12 Monaten hat sich der Aktienkurs von Uber mehr als verdoppelt, während der technologielastige Nasdaq Composite Index nur um etwa 30% stieg und die Aktien von Lyft im gleichen Zeitraum um etwa 25% zurückgingen.

Uber hat in den letzten Monaten seine Werbung auf der eigenen App ausgeweitet. Durch Disziplin bei der Ausgaben für Konsumentenrabatte und Fahreranreize sowie durch bessere Zusammenstellung von Lieferungen und Effizienzsteigerungen konnte das Unternehmen seine operative Effizienz verbessern.

Im letzten Quartal von 2023 wuchs der Umsatz im Mobilitätsbereich um 34% und der Umsatz im Lieferbereich um 6%, während der Umsatz aus Fracht um 17% zurückging. Im letzten Jahr entließ Uber Hunderte von Mitarbeitern, um sich schlank zu halten.

Im Januar gab das Unternehmen bekannt, den Alkohol-Lieferservice Drizly zu schließen, um ihn vollständig in den Uber Eats Service zu integrieren.

Für Uber's Essenslieferdienst könnten jedoch regulatorische Herausforderungen entstehen. Vor kurzem haben New York City und Seattle neue Gesetze verabschiedet, die darauf abzielen, die Bezahlung für Fahrer zu erhöhen, was dazu führte, dass Uber Eats neue Gebühren für Konsumenten erheben muss, um zusätzliche Kosten auszugleichen.

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