Nokia verzeichnet stärkeren Umsatzrückgang als erwartet - Sparmaßnahmen sollen Kosteneffizienz steigern

Nokia verzeichnet einen Umsatzrückgang, mit dem geplanten Stellenabbau beabsichtigt der Konzern Einsparungen zu erzielen

19.10.2023, 13:00
Eulerpool News 19. Okt. 2023, 13:00

Der finnische Konzern Nokia hat im dritten Quartal dieses Jahres einen Umsatzrückgang von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Der Nettoumsatz auf vergleichbarer Basis fiel von 6,24 Milliarden Euro auf 4,98 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Analysten von LSEG hatten dagegen mit einem Umsatz von 5,67 Milliarden Euro gerechnet. Die schlechte Bilanz ist vor allem auf den schwachen Absatz von Ausrüstung für den Mobilfunkstandard 5G in Märkten wie Nordamerika zurückzuführen.

Um die finanziellen Einbußen auszugleichen, plant Nokia nun einen massiven Stellenabbau. Bis 2023 sollen bis zu 14.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, was signifikante Einsparungen mit sich bringen soll. "Die anhaltende Unsicherheit hat sich negativ auf unsere Umsätze ausgewirkt. Dennoch gehen wir davon aus, dass sich das Netzwerkgeschäft im vierten Quartal wieder stabilisieren wird", erklärte Nokia-Chef Pekka Lundmark.

Die Auswirkungen der Umsatzverluste sind auch in den Jahreszielen des Unternehmens spürbar. Statt des geplanten Umsatzes von 23,2 bis 24,6 Milliarden Euro peilt Nokia nun lediglich das untere Ende der Spanne an. Auch die operative Marge wird voraussichtlich aufgrund der Sparmaßnahmen am unteren Ende der angestrebten 11,5 bis 13,0 Prozent liegen. Bereits im ersten Halbjahr hatte Nokia seine Jahresziele senken müssen. Der schwedische Konkurrent Ericsson verzeichnete ebenfalls massive Verluste im dritten Quartal und warnte vor einer weiterhin gedämpften Investitionsbereitschaft der Kunden. Um das langfristige Ziel einer operativen Marge von14 Prozent zu erreichen, plant das Unternehmen nun eine Kostensenkung von 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro bis 2026.

Um diese Einsparungen zu erreichen, sollen auch die Personalkosten um 10 bis 15 Prozent reduziert werden. Dies würde bedeuten, dass statt der bisherigen 86.000 Mitarbeiter nur noch zwischen 72.000 und 77.000 bei Nokia beschäftigt sein werden. Durch das Umsetzen dieser Maßnahmen erwartet das Unternehmen Einsparungen von 400 Millionen Euro im Jahr 2024 und weiteren 300 Millionen Euro im Jahr 2025. "Wir sind zuversichtlich, dass das Programm schnell umgesetzt wird und zu deutlichen Kosteneinsparungen führen wird", erklärte der Konzern.

Trotz der aktuellen Herausforderungen stehen die Zeichen für Nokia gut, mittelfristig wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Die geplanten Sparmaßnahmen und die voraussichtliche Stabilisierung des Netzwerkgeschäfts gehen Hand in Hand und sollen dem Unternehmen dabei helfen, seine langfristigen Ziele erfolgreich zu erreichen.

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