Alaska Airlines ergreift Maßnahmen: Eigene Qualitätskontrollen bei Boeing-Flugzeugen

Nach einem dramatischen Vorfall mit einer ihrer Boeing-Maschinen entsendet Alaska Airlines eigene Inspektoren zu den Produktionslinien des Flugzeugherstellers.

15.1.2024, 09:00
Eulerpool News 15. Jan. 2024, 09:00

Nach dem dramatischen Zwischenfall mit einer ihrer Boeing-Maschinen reagiert Alaska Airlines mit einem drastischen Schritt: Eigene Kontrolleure werden auf die Produktionslinien des Flugzeugbauers geschickt. Dies verdeutlicht den Vertrauensverlust in Boeings Qualitätskontrollen.

Zudem zeichnet sich ab, dass die betroffenen Flugzeuge des Typs 737-9 Max noch länger am Boden bleiben müssen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA möchte vor einer Entscheidung über die Inspektionen der Maschinen weitere Informationen sammeln.

Bei dem Zwischenfall am 12. Januar riss kurz nach dem Start einer beinahe neuen Alaska-Maschine ein Rumpfteil aus. An dieser Stelle verfügen manche Konfigurationen des Typs über eine Tür, jedoch hatte die 737-9 Max eine Abdeckung, die die Öffnung verschloss.

Die FAA und andere Behörden ordneten daraufhin an, alle 170 ähnlichen Flugzeuge des Typs für Untersuchungen am Boden zu setzen. Auch bei Maschinen von United Airlines wurden später lose Befestigungsteile gefunden. Dies wirft ernsthafte Fragen nach Boeings Qualitätskontrollen auf.

Die FAA hat bereits Ermittlungen eingeleitet und ihre Aufsicht über die Produktion der 737-9 Max verschärft. Der Rumpf dieser Modelle wird hauptsächlich vom Zulieferer Spirit Aerosystems für Boeing montiert. In einem Interview räumte Boeing-Chef Dave Calhoun ein, dass bisherige Qualitätsmängel nicht behoben wurden.

Um zukünftige Vorfälle zu vermeiden, kündigte Alaska an, bestimmte Maschinen für die Fluggesellschaft selbst auf den Produktionslinien zu inspizieren. Zudem wird eine eigene Prüfung der Kontrollmechanismen von Boeing durchgeführt. Glücklicherweise kamen die rund 170 Passagiere bei dem Zwischenfall mit Alaska Airlines unversehrt davon, obwohl ein großes Loch im Rumpf entstand.

Experten wiesen jedoch auf glückliche Umstände hin: Das Teil brach während des Steigfluges in etwa 5 Kilometern Höhe aus, während alle Passagiere angeschnallt waren. Zudem waren die beiden Sitze direkt neben der Öffnung unbesetzt. Dies ist nicht der erste Fehltritt von Boeing in den letzten Monaten.

Die Auslieferungen von Modellen der 737 Max mussten bereits zwei Mal aufgrund von Qualitätsmängeln unterbrochen werden - zuerst wegen Problemen am hinteren Rumpfteil, dann wegen fehlerhafter Bohrlöcher in dem Druckschott, das die Flugzeugkabine nach hinten abschließt.

Die Fluggesellschaften und Passagiere müssen nun hoffen, dass Boeings Bemühungen zur Beseitigung dieser Mängel erfolgreich sind, um die Sicherheit ihrer Flüge zu gewährleisten.

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser