Business

Zalando steigert Gewinn im zweiten Quartal und bestätigt Jahresziele

Zalando kündigte eine Expansion nach China und eine verstärkte Zusammenarbeit mit OpenAI an.

Eulerpool News 7. Aug. 2024, 19:34

Der Berliner Online-Modehändler Zalando hat im zweiten Quartal 2024 den Gewinn überproportional zum Umsatz und Bruttowarenwertvolumen (GMV) gesteigert und dabei die Margen verbessert. Das DAX-notierte Unternehmen bekräftigte zudem seine Ziele für das Gesamtjahr.

Von April bis Juni stieg der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) auf 171,6 Millionen Euro, verglichen mit 145 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 6,5 Prozent von zuvor 5,7 Prozent. Nach Steuern verdiente Zalando 95,7 Millionen Euro, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 57 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Umsatz legte um 3,4 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro zu, während der GMV um 2,8 Prozent auf 3,84 Milliarden Euro stieg. Analysten hatten mit einem Umsatzrückgang auf 2,56 Milliarden Euro gerechnet. Der Konzern profitierte von Sportgroßereignissen wie der Fußball-EM sowie von Einsparungen und verbesserten Logistikkosten.

Im Gesamtjahr strebt Zalando weiterhin ein bereinigtes EBIT zwischen 380 und 450 Millionen Euro an. Das Wachstum bei GMV und Umsatz soll zwischen 0 und 5 Prozent liegen.

Überraschend kündigte Zalando zudem die Expansion nach China an. Ein neuer Standort in Shenzhen soll neue Verkaufswege in sozialen Medien erschließen. Unter "Social Commerce" versteht man den Verkauf von Artikeln mithilfe von Influencern.

Zusätzlich will Zalando die Partnerschaft mit dem KI-Unternehmen OpenAI weiter ausbauen, um generative KI beim Online-Shopping einzusetzen. Erste Ergebnisse zeigen, dass visuelle Inhalte und Videos die Interaktionsrate und Kaufwahrscheinlichkeit erhöhen.

Gleichzeitig gab Finanzchefin Sandra Dembeck bekannt, ihren Vertrag nicht zu verlängern. Sie leitet das Finanzressort seit März 2022. Analysten sehen den Abgang kritisch, da er inmitten der Ankündigung einer langfristigen Strategie erfolgt.

An der Börse reagierte die Zalando-Aktie zunächst positiv und stieg um rund 5,5 Prozent, gab die Gewinne jedoch im weiteren Tagesverlauf wieder ab und schloss mit einem Minus von 1,91 Prozent bei 21,58 Euro.

Analysten äußerten gemischte Reaktionen auf die Quartalsergebnisse. Während die Gewinne positiv überraschten, trübten die unveränderten Jahresziele und der Abgang von Dembeck das Gesamtbild. Für das Gesamtjahr rechnet Zalando im schlechtesten Fall mit stabilen Umsätzen und GMV auf Vorjahresniveau, sieht aber auch ein Wachstumspotenzial von bis zu fünf Prozent.

Analystin Georgina Johanan von JPMorgan erwartet eine anhaltende Dynamik, die sich im dritten Quartal noch beschleunigen könnte, abhängig von der Entwicklung im September. Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) soll auf 380 bis 450 Millionen Euro steigen, nach knapp 350 Millionen im Jahr zuvor.

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