Der US-Supermarktkonzern Walmart hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben korrigiert. Das Unternehmen erwartet nun einen Anstieg des Nettoumsatzes ohne Währungseffekte zwischen 3,75 und 4,75 Prozent, während zuvor 3,0 bis 4,0 Prozent in Aussicht gestellt wurden. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der im NYSE-Handel zuletzt um 6,31 Prozent auf 72,99 US-Dollar stieg. Seit Jahresbeginn hat die Walmart-Aktie bereits um 40 Prozent zugelegt.
Die jüngsten Quartalszahlen bestätigen die Stärke des Handelsriesen. Analyst Steven Shemesh kommentierte, dass Walmart die hohen Erwartungen übertroffen habe, was seine Einschätzung stärke, dass die Aktie weiteres Kurspotenzial biete. Auch Christopher Horvers von JPMorgan hob hervor, dass Walmart insgesamt ein starkes Zahlenwerk vorgelegt habe.
Neben der Umsatzprognose hat Walmart auch die Erwartungen für das operative Ergebnis und den bereinigten Gewinn je Aktie angehoben. Der bereinigte operative Gewinn soll im laufenden Geschäftsjahr um 6,5 bis 8,0 Prozent steigen, nach zuvor erwarteten 4,0 bis 6,0 Prozent. Beim bereinigten Gewinn je Aktie plant Walmart nun mit einem Wert zwischen 2,35 und 2,43 US-Dollar, verglichen mit den zuvor prognostizierten 2,23 bis 2,37 US-Dollar.
Im zweiten Geschäftsquartal, das bis Ende Juli lief, konnte Walmart seinen Umsatz auf 169,3 Milliarden US-Dollar steigern, was einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 7,2 Prozent auf 7,9 Milliarden US-Dollar. Der Walmart zurechenbare Nettogewinn schrumpfte allerdings um 43 Prozent auf 4,5 Milliarden US-Dollar, was auf einen hohen Sonderertrag im Vorjahr zurückzuführen ist. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag mit 0,67 US-Dollar leicht über den durchschnittlichen Analystenschätzungen.
Der Lebensmittelhandel, der etwa 60 Prozent des US-Umsatzes ausmacht, zeigte sich weiterhin robust und verzeichnete deutliche Zuwächse bei Umsatz, Marktanteil und Kundenzahlen, insbesondere bei wohlhabenderen Kunden. Der Online-Handel wuchs in den USA um mehr als 20 Prozent, und der internationale Umsatz legte um 8,3 Prozent zu, angetrieben durch starke Geschäfte in Mexiko, Zentralamerika und China.
Walmart sieht sich angesichts seiner Rolle als Anbieter von Produkten des täglichen Bedarfs derzeit weniger von den negativen Auswirkungen wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Zinssätze betroffen. Während die US-Amerikaner bei kostspieligeren Ausgaben wie Reisen, Möbeln und Renovierungsarbeiten sparen, profitiert Walmart von stabilen Verkäufen. Dennoch betonte Finanzchef John David Rainey die anhaltende Unsicherheit, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl und geopolitische Spannungen im Nahen Osten.
