Die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat die Rechtsberater der Muttergesellschaften von Circle K und 7-Eleven angewiesen, Dokumente im Zusammenhang mit einer möglichen Fusion im Wert von 39 Milliarden US-Dollar aufzubewahren. Dies deutet darauf hin, dass die Behörde eine Überprüfung des Deals erwägen könnte, falls die Unternehmen eine Einigung erzielen. Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, berichteten, dass dies ein vorsorglicher Schritt der FTC sei, um eine potenzielle Untersuchung vorzubereiten.
Eine formale Untersuchung wurde bislang nicht eingeleitet, da die beiden Konzerne noch keine Vereinbarung über die Fusion getroffen haben. Der Vorstand von Seven & i Holdings, dem Eigentümer von 7-Eleven, lehnte vergangene Woche ein unaufgefordertes Übernahmeangebot des kanadischen Unternehmens Alimentation Couche-Tard, Betreiber von Circle K, ab. Der Vorstand begründete dies damit, dass das Angebot das Unternehmen „deutlich unterbewerte“ und die regulatorischen Risiken des Deals nicht ausreichend berücksichtige.
Die FTC hat beide Seiten kontaktiert, da es in letzter Zeit vermehrt Fälle gab, in denen Unternehmen inmitten kartellrechtlicher Untersuchungen interne Dokumente zerstörten, um einer Überprüfung zu entgehen. Couche-Tard gab an, mögliche regulatorische Bedenken durch den Verkauf von Unternehmensteilen ausräumen zu können, und betonte, dass die beiden Unternehmen in den USA mit einer Vielzahl von stationären und Online-Anbietern konkurrieren.
Ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde einen der größten Einzelhändler in den USA schaffen. Zusammen betreiben Circle K und 7-Eleven mehr als 14.000 Standorte in den USA, viele davon inklusive Tankstellen. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Couche-Tard eine Bruttomarge von 45 Cent pro Gallone Kraftstoff, während der durchschnittliche US-Benzinpreis laut der Energy Information Administration bei etwa 3,60 US-Dollar pro Gallone lag.
Die potenzielle Fusion könnte auf erheblichen Widerstand stoßen, da US-Regulierungsbehörden Bedenken hinsichtlich möglicher Preiserhöhungen und negativer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben könnten. Tom Kloza, globaler Leiter der Energieanalyse bei Opis, kommentierte: „Dies ist eine gewagte Kombination, die angesichts der Benzinpreispolitik der Biden-Administration und der FTC kaum auf Zustimmung stoßen wird.“