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Proteste gegen MSC-Einstieg bei HHLA: Hunderte Hafenarbeiter demonstrieren in Hamburg

Kurz vor der entscheidenden Abstimmung über den Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA versammelten sich Hunderte Hafenarbeiter in Hamburg zu Protesten.

Eulerpool News 3. Sept. 2024, 16:22

Wenige Tage vor der endgültigen Abstimmung in der Hamburgischen Bürgerschaft über den geplanten Einstieg der Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) beim Hafenlogistiker HHLA, haben sich in Hamburg erneut Hunderte Hafenarbeiter zu Protesten versammelt. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich bis zu 900 Menschen an einem Demonstrationszug, der von den Landungsbrücken über das Rathaus bis zur HHLA-Zentrale in der Hafencity führte.

Viele der Demonstranten trugen Warnwesten und trugen Schilder mit der Aufschrift „Stopp MSC Deal“. Auf der Kundgebung waren auch zahlreiche Fahnen und Parolen linksextremistischer Gruppen zu sehen. Die Demonstranten riefen Slogans wie „Unser Hafen, unsere Stadt, macht den MSC-Deal platt!“ und „Hoch die internationale Solidarität!“. Die Demonstration verlief friedlich, führte jedoch zu Verkehrsbehinderungen in der Stadt.

Der rot-grüne Senat in Hamburg plant, die Schweizer Reederei MSC mit 49,9 Prozent an der HHLA zu beteiligen, während die Stadt Hamburg 50,1 Prozent der Anteile halten soll. Ziel des Deals ist es, den Containerumschlag zu stabilisieren und die Position des Hafens zu stärken. MSC plant, ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals deutlich zu erhöhen und eine neue Deutschlandzentrale in Hamburg zu errichten.

Der Deal sollte ursprünglich bereits vor der Sommerpause genehmigt werden, wurde jedoch aufgrund eines Einspruchs der Opposition auf den 4. September verschoben. Trotz des Widerstands aus verschiedenen Lagern, darunter Gewerkschaften und Teile der rot-grünen Basis, wird erwartet, dass die Hamburgische Bürgerschaft den Deal angesichts der Zwei-Drittel-Mehrheit von Rot-Grün absegnen wird.

Gewerkschaften und Hafenbeschäftigte sehen in dem Deal eine Gefahr für Arbeitsplätze bei der HHLA und weiteren Hafenunternehmen. Sie kritisieren zudem, dass MSC durch die Beteiligung weitgehende Vetorechte erhalte. Auch Experten haben vor den möglichen negativen Auswirkungen des Deals gewarnt und sprechen von einem „historischen Fehler“.

Trotz der Proteste und des Widerstands gegen den Deal, verzeichnete die HHLA-Aktie am Montag einen leichten Anstieg um 0,12 Prozent auf 16,76 Euro.

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