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Leopard 3-Kanone: Deutschland vs. Frankreich

Zum Wochenstart erklommen Rheinmetall-Anleger neue Gipfel: Der Rüstungskonzern erreicht ein sensationelles Allzeithoch.

Eulerpool News 8. Apr. 2024, 11:24

An der Börse setzt Rheinmetall neue Maßstäbe: Zum Wochenauftakt erreichte die Aktie des Rüstungskonzerns mit 546,60 Euro im XETRA-Handel ein bisher unerreichtes Allzeithoch. Im weiteren Handelsverlauf stabilisierte sich der Kurs bei 544,20 Euro, was einem Zuwachs von 1,38 Prozent entspricht.

Getragen wird dieser Aufwärtstrend vor allem durch einen soliden Auftragsbestand und daraus resultierende starke Geschäftsergebnisse. Die Nachfrage nach Rüstungsgütern hat im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten zugenommen, was Rheinmetall zusammen mit anderen Rüstungsunternehmen wie RENK und HENSOLDT zu gefragten Werten am Aktienmarkt macht.

Ein spezifischer Impuls für die Aktie von Rheinmetall ergibt sich zudem aus der geplanten Ausstattung des Kampfpanzers Leopard 3, der auch an die Bundeswehr geliefert werden soll, mit einer stärkeren Kanone. Statt der bisherigen 120-Millimeter-Kanone ist eine 130-Millimeter-Kanone vorgesehen, wie "Die Welt" berichtet. Für die Entwicklung der neuen Waffenanlage und Munition sei erstmals ein staatliches Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit dem Verteidigungsministerium beschlossen worden.

Diese Entscheidung markiert den ersten Kaliberwechsel seit vier Jahrzehnten, als der Übergang vom Leopard 1 mit einer 105-Millimeter-Kanone zum Leopard 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone vollzogen wurde.

Die Wahl des Kanonenkalibers trägt auch politische Züge, insbesondere im Hinblick auf das deutsch-französische Rüstungsprojekt MGCS (Main Ground Combat System), bei dem ein zukünftiger Kampfpanzer entwickelt wird. Dieser soll ab 2040 als Leopard 3 im deutschen Heer und als Nachfolger des Leclerc in den französischen Streitkräften dienen. Frankreich präferiert für dieses Projekt eine 140-Millimeter-Kanone, hergestellt vom französischen Konzern Nexter, was die Debatte um die zukünftige Ausstattung zusätzlich befeuert.

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