AUTO1-Aktie auf Talfahrt: Nähert sich dem Rekordtief

Am Mittwoch fielen die Aktien von AUTO1 um 6,3 Prozent auf 5,12 Euro und belegten damit den letzten Platz im Nebenwerteindex SDAX.

11.1.2024, 09:00
Eulerpool News 11. Jan. 2024, 09:00

Die Aktien von AUTO1, Deutschlands größtem Online-Autohändler, sind am Mittwoch auf den letzten Platz im Nebenwerteindex SDAX gerutscht. Sie verloren 6,3 Prozent und notierten bei 5,12 Euro. Damit geht ein Großteil des Erholungsversuchs, der mit dem Rekordtief von 4,68 Euro Mitte Dezember begann und im Zwischenhoch von 6,60 Euro Anfang Januar gipfelte, verloren.

Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan hat nach Gesprächen mit dem AUTO1-Management seine Prognosen für das Unternehmen angepasst. Er rechnet nun mit einem schwächeren Jahresende als zuvor erwartet. Insbesondere der Absatz im Merchant-Segment, der Plattform für Gebrauchtwagenhändler, steht weiterhin unter Druck.

Diebel senkte seine Erwartung für den bereinigten operativen Verlust im Jahr 2023 auf 49 Millionen Euro. Dies liegt nun am unteren Ende der Unternehmenszielspanne. In einer Studie betonte der Experte, dass AUTO1 einen um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von minus 39 bis minus 49 Millionen Euro erwartet.

Trotz der negativen Prognosen behält Diebel seine Einschätzung für die Aktien bei und stuft sie weiterhin als "Neutral" ein. Obwohl er sein Kursziel von 6,30 auf 6,20 Euro gesenkt hat, liegt es immer noch über dem aktuellen Kursniveau. Die Erholung der AUTO1-Aktien wurde Anfang Januar bereits durch eine skeptische Studie der US-Bank Morgan Stanley gestoppt.

In dieser wurde betont, dass das Unternehmen auf dem Weg zu einem möglichen europäischen Champion im Online-Gebrauchtwagenhandel weiterhin erheblich investieren muss. Analyst Pete-Veikko Kujala geht davon aus, dass AUTO1 zwei bis drei Jahre länger braucht als allgemein angenommen, um Wachstum und Profitabilität in Einklang zu bringen. Daher hat er die Bewertung der Aktien mit "Underweight" und einem Kursziel von 4,60 Euro übernommen.

Es gibt jedoch auch optimistische Analysten, wie Alexander Zienkowicz von Alster Research. Trotz einer trägeren Entwicklung des deutschen Gebrauchtwagenmarktes im Dezember ist der Experte weiterhin zuversichtlich und bestätigt seine "Kaufen"-Einstufung, wenn auch mit einem reduzierten Kursziel von 9,00 Euro (zuvor 9,30 Euro). Zienkowicz betont, dass der Markt nach wie vor nicht zur "Normalität" nach der Corona-Pandemie zurückkehren kann.

Zudem sorgen die aktuellen Unsicherheiten hinsichtlich Inflation und Zinsen für Bedenken mit Blick auf das Jahr 2024. Dennoch bleibt er zuversichtlich, dass AUTO1 seine Effizienz und Profitabilität weiter verbessern wird. Das Management hat sich für das Jahr 2024 ein "konservatives" Ziel gesetzt.

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