US-Justizministerium erhebt umfassende Kartellklage gegen Apple: Apple Pay im Fokus

2.7.2024, 10:29

US-Justizministerium klagt Apple wegen Monopolvorwürfen an: Apple Pay blockiert Konkurrenz und erzielt Milliarden.

Eulerpool News 2. Juli 2024, 10:29

Das US-Justizministerium (DOJ) hat eine weitreichende Kartellklage gegen Apple und dessen iPhone-Geschäft eingereicht, wobei der Fokus auf Apple Pay liegt. Apple wird vorgeworfen, den Wettbewerb unter Zahlungsdiensten zu blockieren und dadurch jährlich Milliarden zu verdienen.

Die Klage des DOJ wirft Apple vor, nicht nur den Wettbewerb zu behindern, sondern auch die Innovation zu bremsen. Die Gebühren, die Banken und andere Unternehmen für die Nutzung von Apple Pay zahlen müssen, machen sie weniger geneigt, alternative Dienste zu entwickeln, die Apple Konkurrenz machen könnten.

Apple Pay ist bereits seit 2020 Gegenstand regulatorischer Untersuchungen. Damals eröffnete die Europäische Kommission eine Kartelluntersuchung. Im Januar 2024 machte Apple Zugeständnisse und bot Drittanbietern Zugang zu seiner NFC- und verwandten Technologie, um eigene Tap-to-Pay-Dienste zu entwickeln. Diese Angebote werden derzeit noch evaluiert.

In den USA erhebt Apple eine Gebühr von 0,15 % auf jede Transaktion, die über Apple Pay abgewickelt wird. Diese Gebühren brachten Apple 2021 rund 1 Milliarde US-Dollar ein, 2022 waren es bereits 1,9 Milliarden US-Dollar und 2023 wurde ein Anstieg auf über 4 Milliarden US-Dollar erwartet.

Diese Einnahmen sind vergleichsweise gering im Kontext der Gesamteinnahmen von Apple, die 2023 über 383 Milliarden US-Dollar betrugen. Doch das langfristige Ziel von Apple ist es, dass Zahlungen zentral für das tägliche Leben und somit auch für das iPhone-Ökosystem werden.

Das DOJ betont, dass Apple die vollständige Kontrolle über die NFC-Funktionalität der iPhones in den USA behält. Dies hat laut DOJ nicht nur andere Unternehmen daran gehindert, eigene Tap-to-Pay-Funktionen zu entwickeln, sondern auch die Nutzung der Technologie eingeschränkt.

Apple wird ebenfalls vorgeworfen, dass Apple Wallet alle Karten und Daten kontrolliert und somit zu einer Art "Super-App" werden könnte, die weit mehr als nur finanzielle Funktionen bietet. Dies könnte es für Nutzer schwieriger machen, von einem iPhone auf ein anderes Smartphone zu wechseln, da sie ihre gewohnten Zahlungs- und Identifikationsdaten verlieren würden.

Die Klage des DOJ argumentiert weiter, dass Apples Gebühren für Banken eine erhebliche Belastung darstellen und in die Finanzierung von Funktionen und Vorteilen schneiden, die Banken ansonsten Smartphone-Nutzern bieten könnten.

Interessanterweise wird Google in der Klage als positives Beispiel genannt. Sowohl Google als auch Samsung nehmen keine Gebühren auf Transaktionen, die über ihre Zahlungs-Apps abgewickelt werden.

Apple entgegnet, dass Apple Pay den Kaufprozess vereinfacht und insgesamt mehr Transaktionen ermöglicht. Das DOJ verweist jedoch auf Schätzungen des US Consumer Financial Protection Bureau, die besagen, dass Apple Pay 2022 fast 200 Milliarden US-Dollar an Transaktionen in den USA ermöglichte, eine Zahl, die bis 2028 auf 458 Milliarden US-Dollar ansteigen soll.

Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Rolle von Apple Pay und die Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, was das DOJ in seiner Klage weiter unterstützt.

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