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Neuseeland ordnet Auslieferung von Kim Dotcom an die USA an

Neuseeland hat die Auslieferung von Kim Dotcom an die USA angeordnet, wo er sich wegen Urheberrechtsverletzungen und Betrug verantworten soll.

Eulerpool News 16. Aug. 2024, 16:22

Der neuseeländische Justizminister Paul Goldsmith hat den Auslieferungsbeschluss für den Internetunternehmer Kim Dotcom unterzeichnet, was eine jahrelange juristische Auseinandersetzung auf eine neue Ebene bringt. Sollte die Auslieferung vollzogen werden, müsste sich Dotcom in den USA vor Gericht verantworten. Dort wird ihm unter anderem massive Urheberrechtsverletzungen, Betrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit seiner früheren Filesharing-Website Megaupload vorgeworfen.

Goldsmith erklärte, er habe alle verfügbaren Informationen sorgfältig geprüft und entschieden, dass Dotcom an die USA ausgeliefert werden sollte. Er betonte jedoch, Dotcom eine kurze Frist eingeräumt zu haben, um die Entscheidung zu überdenken und rechtlichen Rat einzuholen. Weitere Kommentare wollte der Minister zu diesem Zeitpunkt nicht abgeben.

Kim Dotcom, geboren als Kim Schmitz in Deutschland, hat seinen Wohnsitz seit 2010 in Neuseeland. Bekannt wurde er in den Neunzigerjahren als Hacker unter dem Pseudonym "Kimble" und später als Unternehmer, der sich mit prominenten Persönlichkeiten umgab und große Partys veranstaltete. Seine Plattform Megaupload, die 2005 gegründet wurde, ermöglichte es Nutzern, Dateien kostenlos hoch- und herunterzuladen. Die US-Behörden werfen Dotcom vor, dass Megaupload systematisch als Tauschbörse für urheberrechtlich geschützte Inhalte genutzt wurde.

Im Januar 2012 wurde Megaupload auf Betreiben der US-Behörden abgeschaltet, und neuseeländische Polizisten durchsuchten Dotcoms Anwesen in Auckland, wo sie zahlreiche Luxusgüter beschlagnahmten. Dotcom und seine Kollegen kämpfen seitdem gegen die Auslieferung an die USA. Das FBI bezeichnet die Aktivitäten von Megaupload als den größten Fall von Urheberrechtsverletzung in der Geschichte der USA, mit geschätzten Gewinnen von 175 Millionen Dollar und einem Schaden von mindestens 500 Millionen Dollar.

Dotcom zeigte sich auf der Plattform X (ehemals Twitter) kämpferisch und erklärte, er habe einen Plan und werde Neuseeland nicht verlassen. Details dazu nannte er jedoch nicht. Beobachter erwarten, dass Dotcom erneut rechtliche Schritte einleiten wird, wodurch sich das Verfahren noch Jahre hinziehen könnte.

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