Bayer beschleunigt den Unternehmensumbau und bestätigt Prognose

Bayer verzeichnete im zweiten Quartal gemischte Ergebnisse mit einem Umsatzanstieg und einem Rückgang des bereinigten EBITDA.

7.8.2024, 17:55
Eulerpool News 7. Aug. 2024, 17:55

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat im zweiten Quartal einen Rückgang des bereinigten EBITDA um 16,5 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro verzeichnet, was jedoch die Markterwartungen von 2,08 Milliarden Euro übertraf. Der Umsatz stieg um 0,9 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro, entgegen der Analystenschätzungen, die einen Rückgang auf 10,9 Milliarden Euro erwartet hatten. Bereinigt um Währungseffekte verzeichnete Bayer ein Wachstum von 3,1 Prozent.

Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson bestätigte die Jahresprognose des Unternehmens. Für 2024 rechnet Bayer mit einem bereinigten EBITDA von etwa 10,7 bis 11,3 Milliarden Euro und einem Umsatz, der währungsbereinigt um bis zu 3 Prozent steigen oder um 1 Prozent sinken könnte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird weiterhin zwischen 5,10 und 5,50 Euro erwartet.

Im Agrarsektor rechnet Bayer mit einem Umsatzwachstum und einer EBITDA-Marge im unteren Bereich der prognostizierten Bandbreiten von minus 1 bis plus 3 Prozent beziehungsweise 20 bis 22 Prozent. Im Pharmasektor hingegen wird ein besseres Umsatzwachstum zwischen 0 und 3 Prozent erwartet, statt wie bisher angenommen ein Rückgang von bis zu 4 Prozent.

Der Umsatz im zweiten Quartal stieg im Jahresvergleich um knapp ein Prozent auf 11,14 Milliarden Euro, während das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 16,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro sank. Dieser Rückgang ist auf einen weniger profitablen Produktmix zurückzuführen.

Das Unternehmen verzeichnete im Tagesgeschäft Licht und Schatten. Während die Pharmasparte von neuen Medikamenten profitierte, litt das Agrargeschäft unter einem schwierigen Marktumfeld. Besonders der Blutgerinnungshemmer Xarelto, Bayers größter Umsatzbringer im Pharmasegment, sah sich einem wachsenden Konkurrenzdruck durch Generika ausgesetzt.

Bill Anderson betonte die Bedeutung neuer Medikamente wie Nubeqa gegen Prostatakrebs und Kerendia für Diabetiker, die dazu beitragen sollen, die Erlöse zu stabilisieren. Zudem wurde eine höhere Dosierung des Augenmittels Eylea eingeführt, um neue Patienten zu gewinnen.

Bayer plant, ab 2026 jährlich zwei Milliarden Euro einzusparen, wovon 500 Millionen bereits im laufenden Jahr erreicht werden sollen. Bis Ende Juni beschäftigte Bayer auf Vollzeitstellen umgerechnet knapp 96.600 Menschen, 3.200 weniger als zu Jahresbeginn.

Für Analysten sind die Ergebnisse gemischt. Während das bereinigte operative Ergebnis die Markterwartungen übertraf, bleiben Sorgen über das träge Agrargeschäft bestehen. Die Bestätigung der Jahresziele wurde positiv aufgenommen, aber Wechselkurseffekte bereiten weiterhin Sorgen.

Bayer sieht sich weiterhin mit Rechtsstreitigkeiten in den USA konfrontiert, insbesondere im Zusammenhang mit dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat und dem Umweltgift PCB. Trotz Fortschritten in einigen Bereichen bleiben diese Themen eine Belastung für das Unternehmen.

Die Bayer-Aktien reagierten zunächst positiv, drehten dann jedoch ins Minus und schlossen mit einem Verlust von 6,05 Prozent auf 25,32 Euro.

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