Der Grafikchip-Hersteller NVIDIA, der seit Ende 2022 stark vom KI-Hype profitiert hat, hat seinen angekündigten Aktiensplit durchgeführt.

Seit der breiten Verfügbarkeit von KI-Anwendungen wie dem Chatbot ChatGPT, entwickelt von der Microsoft-Beteiligung OpenAI, kennt die NVIDIA-Aktie kein Halten mehr. Die Grafikchips des US-Konzerns sind besonders gut für KI-Anwendungen geeignet und werden daher stark von Unternehmen nachgefragt, die künstliche Intelligenz in ihr Geschäftsmodell integrieren wollen. Dies führte in den vergangenen Quartalen zu beeindruckenden Geschäftszahlen bei NVIDIA. Im letzten Quartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 262 Prozent auf 26 Milliarden US-Dollar steigern, während der Gewinn von gut 2 Milliarden US-Dollar auf knapp 14,9 Milliarden US-Dollar anstieg.

Der starke Geschäftsverlauf trieb auch den Aktienkurs von NVIDIA nach oben. Ende 2022 stand die Aktie an der NASDAQ noch bei rund 146 US-Dollar, legte jedoch in den Folgemonaten deutlich zu. Im Mai 2024 überschritt sie nach Vorlage der Quartalszahlen erstmals die 1.000-Dollar-Marke. Aufgrund der starken Aktienperformance erreichte die Marktkapitalisierung von NVIDIA zeitweise mehr als drei Billionen US-Dollar, womit das Unternehmen Apple überholte und kurzzeitig das zweitwertvollste Unternehmen der Welt war. Am vergangenen Freitag, dem 7. Juni, schloss die NVIDIA-Aktie an der NASDAQ bei 1.208,88 US-Dollar, mit einer Marktkapitalisierung von 2,97 Billionen US-Dollar.

Um die Aktie optisch günstiger und somit für Kleinanleger attraktiver zu machen, kündigte der Chiphersteller im Rahmen der letzten Zahlenvorlage einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an. Dieser wurde nun vollzogen. Anleger bekamen somit für jede gehaltene NVIDIA-Aktie neun weitere in ihr Depot gebucht. Am heutigen Montag wird die Aktie erstmals auf splitbereinigter Basis gehandelt.

Für den Kurs der NVIDIA-Aktie bedeutet der Aktiensplit optisch eine deutliche Verbilligung. Im NASDAQ-Handel kostete eine NVIDIA-Aktie am Montag zeitweise 121,42 US-Dollar (plus 0,49 Prozent).

Die Marktkapitalisierung des Unternehmens wird durch die Maßnahme nicht beeinflusst. Auch der Gesamtwert der NVIDIA-Aktien in den Depots der Anleger bleibt gleich, da der niedrigere Kurs durch die höhere Aktienanzahl ausgeglichen wird. Für langfristige Anleger ist dies zudem nicht der erste Aktiensplit bei NVIDIA: Zuletzt hatte das Unternehmen im Juli 2021 einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 vorgenommen.

Im bisherigen Jahresverlauf zeigte sich die NVIDIA-Aktie sehr stark und gewann seit Jahresbeginn 144,11 Prozent hinzu. Die Frage ist nun, ob sich diese Entwicklung auch nach dem Aktiensplit fortsetzen wird. Sam Stovall, Chef-Anlagestratege bei CFRA, zeigte sich gegenüber CNBC zuversichtlich. "Die Leute würden lieber 16 Aktien zu 20 Dollar kaufen als vier Aktien zu 80 Dollar, obwohl es dasselbe ist - das liegt einfach in der menschlichen Natur", so der Experte. Die Chancen auf weitere Kursgewinne bei NVIDIA scheinen somit auch nach dem vollzogenen Aktiensplit gut zu stehen.