Konflikt zwischen Mäßigung und Militanz: Die Israel-Hamas-Krise aus der Sicht Blinkens und Netanjahus

Eulerpool News
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In einer Phase verstärkter Spannungen im Nahen Osten hat US-Außenminister Antony Blinken eine diplomatische Note in das israelisch-palästinensische Narrativ einfließen lassen. Blinken, der nach dem blutigen Anschlag durch die Hamas vor vier Monaten nach Tel Aviv gereist ist, appellierte an Israel, seinen Militäreinsatz im Gazastreifen zu mäßigen und die Menschlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Er prangerte an, dass die brutale Reaktion auf den Hamas-Terrorakt keinesfalls als Legitimation für entmenschlichende Gegenschläge dienen dürfe. Dem gegenüber steht Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident, der eine unnachgiebige Haltung seiner Regierung vertritt. Militärischer Druck sei unabdingbar, um die von der Hamas verschleppten Israelis zu befreien, und nur ein militärisches Scheitern der Hamas könne eine Lösung herbeiführen, so Netanjahu. Das Leid der Zivilbevölkerung, welches durch die israelische Militäroffensive im Gazastreifen entstanden ist, mache humanitäre Unterstützungen erforderlich, so Blinken, der zugleich die israelische Regierung zu deren Ermöglichung aufforderte. Derweil eskalieren die Spannungen durch die starke Ablehnung Netanjahus gegenüber den Bedingungen der Hamas für einen Geisel-Deal. Während ehemalige Geiseln die Regierung Israels kritisieren, sieht Blinken dennoch Chancen für einen Dialog mit der Hamas, die in ihrem Antwortvorschlag auf internationale Vermittlungsversuche einen Waffenstillstand und humanitäre Zugeständnisse fordert. In diesen schweren Zeiten der Konfrontation und der Hoffnung auf Frieden warnt auch UN-Generalsekretär António Guterres vor den möglichen humanitären Konsequenzen einer weiteren israelischen Militäroffensive im südlichen Gazastreifen. Zeitgleich manifestiert sich die globale Dimension des Konflikts in der bevorstehenden EU-Militäroperation Aspides im Roten Meer, angelegt als Schutz vor den Aggressionen der Huthi-Miliz. Die internationalen Bemühungen um eine Lösung der Geiselkrise finden ihre Fortsetzung: Verhandlungen in Kairo mit Beteiligung des Hamas-Chefs und Treffen Blinkens mit Schlüsselfiguren der israelischen Politik werden die Entwicklungen in dieser komplexen geopolitischen Lage weiterhin prägen.